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Die Toten HosenFrust und Freude bei Mini-Konzert

Campino, Frontmann der Toten Hosen

Campino, Frontmann der Toten Hosen

Erst saß der Frust tief – dann gab es doch noch große Freude. Hunderte Fans wollten bei einem Sonderkonzert der Toten Hosen im Ratinger Hof in Düsseldorf dabei sein, doch bekamen keine Tickets mehr. Am Ende gab es aber doch noch eine große Überraschung.

„Die Toten Hosen geben ’ne Party – und wir komm’n nicht rein“, stand auf einem selbstgebastelten Banner, das Fans vor dem Ratinger Hof in Düsseldorf hochhielten. Wie Anja und Susanne waren hunderte Anhängerinnen und Anhänger der Band gekommen, obwohl sie keine der begehrten Karten für das exklusive Club-Konzert am Freitagabend (12. September) ergattern konnten.

Der Frust saß bei vielen tief. Nach der Ankündigung waren die Tickets für das Konzert im legendären Punk-Schuppen, in dem die Band ihre Karriere startete, binnen Sekunden vergriffen.

Im Club selbst war der Platz auf rund 300 Personen begrenzt. Einer der wenigen Glücklichen war Christian. „Ich habe vor Freude geweint“, erzählte er dem WDR. Die Fans kamen aus aller Welt, reisten sogar aus Argentinien an. Doch für viele endete die Reise vor der Tür zum Ratinger Hof.

Auch Konni stand draußen und erinnerte sich an die wilden 80er-Jahre. 1982, als 14-Jährige, feierte sie hier schon und traf die Band persönlich. „Früher ging hier der Punk ab“, sagte sie. Damals konnten die Hosen den Laden kaum füllen, heute reichte nicht einmal die Straße davor für die riesige Menge an Anhängerinnen und Anhängern.

Gegen 20 Uhr wurde es immer voller, doch die Hoffnung schwand nicht, auch draußen einen Blick auf die Idole zu erhaschen. Und plötzlich brandete Jubel auf: Helfer trugen große Lautsprecherboxen vor die Tür. Das Konzert sollte nach draußen übertragen werden.

Als die ersten Töne aus dem Inneren drangen, kannte der Jubel keine Grenzen. Dann die große Geste von Sänger Campino, der sich direkt an die Menge draußen wandte: „Ihr da draußen wart bei der Europatour dabei, habt uns den Rücken gestärkt“, rief er und stimmte den Song „Auswärtsspiel“ an.

Die Straße wurde zur Fankurve, es wurde getanzt, gesungen und sogar Freibier verteilt. Am Ende lagen sich alle in den Armen. Die Enttäuschung vom Nachmittag war einer ausgelassenen Party-Stimmung gewichen. (red)