Erfolgreicher Schlag gegen Geldautomatensprenger: Ermittler haben eine international agierende Bande zerschlagen. Die Täter und Täterinnen hatten es auf Automaten in mehreren Bundesländern abgesehen.
Polizei NRWInternationaler Schlag gegen Geldautomatensprenger – 18 Festnahmen

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Die Polizei sucht einen Täter, der eine Frau in Essen niedergestochen hat (hier ein Symbolfoto von 2014).
Im Kampf gegen Geldautomatensprengungen haben deutsche und niederländische Behörden einen großen Erfolg erzielt. Insgesamt 18 Personen wurden im Rahmen mehrmonatiger Ermittlungen festgenommen, wie das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen (LKA NRW) am Dienstag (27. Mai 2025) mitteilte.
Die Festnahmen erfolgten im Auftrag der Staatsanwaltschaften Osnabrück und Düsseldorf (ZeOS NRW). Beteiligt waren das Bundeskriminalamt (BKA), das LKA NRW und die niederländische Polizei. Europol unterstützte die Maßnahmen.
Professionell organisierte Bande sprengte Geldautomaten in mehreren Ländern
Den Beschuldigten wird unter anderem die Herbeiführung von Sprengstoffexplosionen und schwerer Bandendiebstahl vorgeworfen. Mit Ausnahme eines türkischen Tatverdächtigen handelt es sich bei den Beschuldigten um niederländische Staatsangehörige aus den Regionen Utrecht und Amsterdam.
Die Gruppierung hatte sich auf Geldautomaten in mehreren deutschen Bundesländern fokussiert. Zudem steht sie mutmaßlich in Verbindung mit Taten in der Schweiz und Frankreich.
Die Vorgehensweise der Beschuldigten war laut Ermittlern professionell organisiert, technisch versiert und arbeitsteilig. Die Täter und Täterinnen verwendeten für die Sprengung der Geldautomaten feste Explosivstoffe und verursachten Sachschäden in Millionenhöhe. Nach aktuellem Ermittlungsstand erzielten sie durch die Sprengungen Beute in Höhe von knapp 1,2 Millionen Euro.
Gefahr für Anwohner und Anwohnerinnen durch Sprengungen in Wohngebieten
Bevorzugt wurden leicht zugängliche Automaten mit geringer Sicherung und schnellen Fluchtmöglichkeiten gesprengt. Die Explosionen richteten nicht nur an den Automaten, sondern auch in deren Umgebung erhebliche Schäden an. Da sich viele Tatorte in Wohngebieten befanden, bestand zudem eine konkrete Gefahr für Anwohnerinnen und Anwohner. Die anschließende Flucht erfolgte mit hochmotorisierten Fahrzeugen.
Internationale Ermittlungen führten zu mehreren Festnahmewellen
Die jetzigen Festnahmen und polizeilichen Maßnahmen sind Teil umfangreicher Ermittlungsarbeit eines sogenannten Joint Investigation Teams (JIT) bestehend aus den Staatsanwaltschaften Osnabrück und Düsseldorf (ZeOS NRW), dem Bundeskriminalamt, den Niederlanden und dem LKA Nordrhein-Westfalen unter Einbindung von Europol.
Erste Festnahmen von insgesamt acht Personen erfolgten im April 2024, im November 2024 folgten weitere Zugriffe mit vier Festnahmen. Im Mai 2025 wurden im Rahmen von mehreren gemeinsam koordinierten Aktionstagen erneut insgesamt fünf Personen festgenommen, zwei davon in den heutigen Morgenstunden.
Alle Maßnahmen - mit Ausnahme einer Festnahme in Spanien - fanden in den Niederlanden statt. Die Polizeibeamten und Polizeibeamtinnen durchsuchten seit April 2024 im Zuge dieser Maßnahmen Wohnungen und beschlagnahmten über 290.000 Euro in bar, darunter auch durch Raubstopptinte gefärbte Geldscheine.
Außerdem wurde eine mutmaßlich zur Geldwäsche genutzte Krypto-Wallet im Wert von über 600.000 Euro sichergestellt sowie umfangreiche Ausrüstung, die bei Geldautomatensprengungen eingesetzt wurde: Sprengstoff, Benzinkanister, Kfz-Kennzeichen, SIM-Karten, Geldzählmaschinen und Fahrzeuge - darunter vier, die mit mehreren Raubüberfällen in Verbindung stehen. (red)
Dieser Text wurde mit Unterstützung Künstlicher Intelligenz (KI) erstellt. Mehr zu unseren Regeln im Umgang mit KI gibt es hier.