Neuigkeiten aus dem Krefelder ZooGroßer Umzug steht an – wird schon fleißig geprobt

Bally und Limbo im Krefelder Zoo.

Bally und Limbo im Krefelder Zoo

Nach der Brandkatastrophe in der Silvesternacht 2019/2020 werden die Schimpansen Bally und Limbo bald umziehen. Sie proben schon fleißig.

Für die Schimpansen Bally (52) und Limbo (32) im Krefelder Zoo wird bald ein neues Kapitel aufgeschlagen: Sie ziehen innerhalb des Zoogeländes um – in ein neues, modernes Gebäude.

„MenschenaffenWald“ wird es heißen und in Zukunft mehreren Menschenaffenarten ein Zuhause bieten. Damit am Tag des Umzugs kein Stress für sie entsteht, proben die Beiden ihren Ausflug fleißig – und das schon seit einem Jahr.

Behutsam und sorgfältig – so wird der Umzug schon seit Monaten für Bally und Limbo vorbereitet. Und mit ihnen. Denn mit ihren Pflegerinnen und Pflegern proben die Schimpansen den freiwilligen Spaziergang in eine speziell gesicherte Transportkiste. In dieser werden sie – wenn es in wenigen Wochen so weit ist – in ihr neues Zuhause gebracht.

Die Maßnahme hat einen besonderen Hintergrund: Die Schimpansen werden so über einen langen Zeitraum mit der Kiste vertraut. Dadurch wird ihnen ein stressfreier Umzug ohne Narkose ermöglicht. Denn zu groß wäre ihre Angst, in eine unbekannte Kiste einsteigen zu müssen. Bally und Limbo haben schon zu viel erlebt.

Bally und Limbo sollen stressfrei und ohne Narkose umziehen

Das Schlimmste war die Silvesternacht 2019/2020, als im Krefelder Zoo das Affenhaus komplett abbrannte. Eine Himmelslaterne hatte das verheerende Feuer ausgelöst. Mehr als 50 Tiere starben damals qualvoll. Darunter acht Menschenaffen, mehrere kleinere Äffchen, Flughunde und Vögel. Bally und Limbo überlebten die Katastrophe.

Die zwei Schimpansen kamen danach im Gorillagarten unter. Zuerst im Innengehege, 2022 dann im neuen Außengehege.

Jetzt kommt das neue Menschenaffengehege, der „MenschenaffenWald“. Der Name wurde bewusst vom Zoo gewählt. Er soll eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft schlagen, wie der Krefelder Zoo auf Facebook schildert: Zum einen lehne er sich an den ursprünglich geplanten „SchimpansenWald“ an, „dessen Realisierung durch den Brand im Jahr 2020 verhindert wurde.“

Zum anderen berücksichtige er, dass im neuen Komplex nicht nur Schimpansen, sondern auch Gorillas und Schopf-Mangaben leben werden. „Im Gegensatz zu Anlagen wie der ErdmännchenLodge oder dem PinguinPool konnte hier nicht eine einzelne Tierart Namensgeber sein“, erklärt Zoodirektorin Dr. Stefanie Markowski.

Bally und Limbo werden zunächst die Innenräume des neuen Hauses kennenlernen, bevor sie die große Außenanlage erkunden werden. Für Besucher wird der „MenschenaffenWald“ voraussichtlich Anfang Oktober geöffnet. (nari)