Ihnen gehören 15 MilliardenDas sind die 22 reichsten Düsseldorfer

Heinrich Weiss’ „SMS Siemag“ ist Weltspitze in Hütten- und Walzwerktechnik.

Heinrich Weiss’ „SMS Siemag“ ist Weltspitze in Hütten- und Walzwerktechnik.

von Michael Kerst (mik)

Düsseldorf – Es war die Schock-Nachricht der letzten Woche: 16 Prozent der Düsseldorfer leben unterhalb der Armutsgrenze. Aber es gibt auch die Kehrseite der Medaille: Alljährlich listet das „Manager Magazin“ die 500 reichsten Deutschen auf. Und auf dieser Liste finden sich immerhin 22 Düsseldorfer.

Zusammen haben die (nach den Experten-Schätzungen des Magazins) 15 Milliarden Euro auf dem Konto. Aber wer sind diese Reichen? Manchen Namen kennt man kaum, von manchen gibt es nicht einmal ein Foto.

Die Nummer 1 ist Milliardär

Der Reichste unter den Superreichen der Stadt ist Heinrich Weiss (72), jahrzehntelang Vorstandschef der „SMS Siemag Aktiengesellschaft“ mit Sitz in Düsseldorf – heute Aufsichtsratsvorsitzender. Das Unternehmen wiederum gehört der „SMS Holding GmbH“… und die wiederum der Familie von Heinrich Weiss. „SMS“ ist ein weltweit führendes Unternehmen der Hütten- und Walzwerkstechnik.

Weiss machte aber auch in anderer Hinsicht von sich reden: Er nahm in den 80er Jahren an Langstreckenrennen auf dem Nürburgring teil, startete 21-mal in der DTM und besitzt sogar einen Pilotenschein für Düsenflugzeuge, fliegt häufig selbst zu Geschäftsterminen.

Heinrich Weiss wurde 1991 Chef des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, trat anderthalb Jahre später nach Querelen zurück. Er war Mitglied der CDU und fünf Jahre Vorsitzender des CDU-Wirtschaftsrates. Heute unterstützt er nach eigenem Bekunden die AfD.

Diese Düsseldorfer sind auch unter den 500 reichsten Deutschen...

2: Erich Kellerhals: 1,9 Milliarden

Die Familie von Erich Kellerhals (75) hält einen Anteil von 21,62 Prozent an der „Media Saturn Holding“, die zum Konzern der „Metro AG“ gehört.

3: Walter Droege: 1,6 Milliarden

Die Beratungs- und Investment-Firma „Droege International Group“ ist in mehr als 30 Ländern vertreten und beschäftigt weltweit 60 000 Mitarbeiter.

4: Christoph Henkel: 1,45 Milliarden

Christoph Henkel (56) ist der Sohn von Konrad und Gabriele Henkel und der größte Einzelaktionär des traditionsreichen „Henkel“-Konzerns.

5: Familie Manchot: 1,05 Milliarden

Die Familie von Willy Manchot ( 1985) gehört ebenfalls zu den Henkel-Aktionären. Willy Manchot war mit Sigrid, der Enkelin des Firmengründers, verheiratet.

6: Heinrich Thorbecke: 900 Millionen

Heinrich Thorbecke (76) war Privatbankier und ist ebenfalls Mitinhaber von „Henkel“. Thorbecke ist einer der Urenkel des Firmengründers Fritz Henkel.

Auf der nächsten Seite geht's weiter mt H. U. Cloppenburg: 850 Millionen...

7: H. U. Cloppenburg: 850 Millionen

Er ist einer der Geschäftsführer von „Peek & Cloppenburg“, übernahm 1986 die Geschäfte von seinem Vater James: Harro Uwe Cloppenburg (74).

8: Willi Verhuven: 800 Millionen

Ein Self-Made-Millionär: Willi Verhuven (64) gründete 1974 ein kleines Reisebüro in Kleve und machte es zum größten privaten Reiseveranstalter Deutschland.

9: Walter Gunz: 600 Millionen

Walter Gunz (68) ist einer der Mitbegründer der „Media Markt“-Kette. Er gilt auch als Erfinder des bekannten Werbespruches „Ich bin doch nicht blöd!“.

10: Walter Brune: 600 Millionen

Der Architekt und Immobilienunternehmer Walter Brune (88). Er baute die Kö-Galerie, plante für den Schah von Persien eine Stadt am Kaspischen Meer.

11: Familie Woeste: 600 Millionen

Reinhold Woeste, der Vater von Albrecht Woeste (Foto, 79), war verheiratet mit Ellen Lüps, einer Enkelin von Fritz Henkel.

Auf der nächsten Seite geht es weiter.

12: Leopold Stiefel: 550 Millionen

Leopold Stiefel (69) ist Gründer der Elektro-Kette „Media Markt“. 2013 verkaufte er seine letzten Anteile an die „Metro AG“ – für rund 230 Millionen Euro.

13: Michael Storm: 500 Millionen

Michael Storm machte das Stahlunternehmen „Schmolz + Bickenbach“ zur AG, schied aber 2011 nach Auseinandersetzung aus dem Unternehmen aus.

14: P.-O. Faßbender: 500 Millionen

Seit 1977 ist Paul-Otto Faßbender im ARAG-Vorstand. Nach langem Kampf mit seinem Vetter Ludwig Faßbender ist er seit 1998 Mehrheitsaktionär.

15: Geschwister Conle: 450 Millionen

Ohne Kurt Conle (der bereits 1966 verstarb) hätte es die Fluggesellschaft LTU nicht gegeben. Der Bauunternehmer gründete die LTU 1955 mit einem Gesellschaftskapital von 30 000 Mark. Conle hatte mit seiner Frau drei Töchter. Sein Vermögen gehört heute der Familie.

16: Michael Huber: 400 Millionen

Michael Huber (66) machte sein Vermögen im Speditionsgewerbe („Interspe Hamann“). Nach seinem Ausscheiden leitete er auch die Brauerei „Veltins“.

Auf der nächsten Seite geht es weiter.

17: Josef Klüh: 300 Millionen

Er machte das kleine Reinigungsunternehmen der Familie zu einem Weltkonzern mit fast 45 000 Mitarbeitern. Josef Klüh (73) war auch DEG-Präsident.

18: Jürgen Thumann: 300 Millionen

Stahl-Unternehmer Jürgen Thumann (73) war von 2005 bis 2009 Präsident des BDI, gehört auch zum Aufsichtsrat von „ThyssenKrupp“.

19: Erwin Conradi: 250 Millionen

Er arbeitete für IBM und wechselte 1971 zur Metro, deren Aufsichtsratschef er bis 2000 war. 2004 wurde er nach einem Machtkampf aus allen Ämtern entlassen.

20-22: Die drei „Ärmsten“ der Superreichen

Auch diese drei Düsseldorfer zählen noch zu den 500 reichsten Deutschen – auch wenn sie die „Ärmsten“ unter den Superreichen der Stadt sind: Wolfgang Schuppli (92) ist der Gründer der „Düsseldorfer Hypothekenbank“. 2007 schätzte das „Manager Magazin“ sein Vermögen noch auf 1,7 Milliarden Euro, heute „nur“ noch auf 150 Millionen. Klaus-Peter Schneidewind (200 Millionen Euro) kaufte 1995 mit dem Kaufmann Clemens Johannes Vedder die Supermarkt-Kette „Spar“, 1999 dann 20 Prozent der Commerzbank-Aktien. Hans-Dieter Cleven (71, 200 Millionen Euro) hat den „Metro“-Konzern mit aufgebaut, war einer der engsten Vertrauten von Firmengründer Otto Beisheim.