Düsseldorf nimmt AbschiedTrauerfeier in „Lambätes“ für Künstler Bert Gerresheim (†89)

Ein Pfarrer steht in einer mit Menschen gefüllten Kirche hinter dem Altar, davor steht ein Sarg mit Blumen.

Stadtdechant Frank Heidkamp bei der Trauerfeier für den verstorbenen Künstler Bert Gerresheim in der Kirche St. Lambertus

Trauer in Düsseldorf: Viele haben Abschied von dem berühmten Künstler Berg Gerresheim (†89) genommen.

von Michael Kerst  (mik)

„Er hatte keine Kraft mehr. Er konnte nicht mehr, und er wollte nicht mehr“, beschrieb Stadtdechant und Lambertus-Pfarrer Frank Heidkamp den Tod des Bildhauers Bert Gerresheim. „Und dann ist er friedlich eingeschlafen.“

Am 16. Juli war der Künstler im Alter von 89 Jahren verstorben. In der Stadtkirche St. Lambertus fand am Mittwoch (23. Juli) die Trauerfeier für Bert Gerresheim statt. Und an diesem Ort schloss sich ein Kreis.

Es ist fast genau 90 Jahre her, da begann das Leben des kleinen Hubertus wenige Schritte entfernt in der Altstadt, im Theresienhospital. Wenige Tage später wurde Bert Gerresheim dort getauft, wo jetzt auch um ihn getrauert wurde, in der Kirche, die die Düsseldorfer liebevoll „Lambätes“ nennen.

„Oft war er hier in der Kirche zu Gast, hat gebetet und sich dazu immer einen Platz mit Blick auf das Taufbecken, sein Taufbecken, gesucht“, beschrieb Heidkamp die tiefreligiöse Haltung des Bildhauers.

Und in seiner Predigt lud der Stadtdechant die Trauergemeinde zu einem „Spaziergang“ ein, einem gedanklichen Gang durch die Stadt auf den Spuren des Bildhauers, der hier so viele Denkmäler hinterlassen hat wie kein anderer: zum „Kolbe-Kreuz“ an der Rochuskirche, das ursprünglich für den Katholikentag entstand, zur Figur des heiligen Nepomuk an der Oberkasseler Brücke, zum Stadterhebungsmonument wenige Meter von St. Lambertus entfernt, zu seinem letzten großen Denkmal für Johanna „Mutter“ Ey, die Gerresheim noch kennengelernt und verehrt hatte – und natürlich zum Heinrich-Heine-Monument am Schwanenmarkt.

Bert Gerresheim: Düsseldorfer Künstler mit gewaltigem Lebenswerk

Wenige Meter entfernt, an der Kunstakademie, hatte Bert Gerresheim bei Otto Pankok studiert und dabei – wie Heidkamp es formulierte – „im Übermaß Weltklasse-Künstler kennengelernt“. Zuletzt habe er Gerresheim am 20. Juni getroffen und ihn einmal mehr als äußerst bescheidenen Menschen erlebt.

Der Künstler mit dem gewaltigen Lebenswerk habe die Haltung gehabt: „In einem anderen Leben will ich weiterarbeiten.“ Und in dem schlichten (und damit so passenden) Holzsarg habe der Verstorbene einen Rosenkranz aus Assisi in seinen Händen.

Ein Mann steht in einer Kirche an einem Rednerpult, neben ihm ein Sarg mit Kränzen.

Auch Oberbürgermeister Dr. Stephan Keller würdigte den verstorbenen Künstler Bert Gerresheim bei der Trauerfeier in St. Lambertus.

Auch OB Stephan Keller war in die Lambertuskirche geeilt, um im Namen der Stadtgesellschaft von dem großen Künstler Abschied zu nehmen. „Er war ein großartiger Mensch und ein herausragender Künstler“, würdigte der Oberbürgermeister den Verstorbenen.

Die Werke im Stadtbild wie das Stadterhebungsmomument, das Heidkamp als ein „zu Bronze gewordenes Geschichtsbuch“ beschrieben hatte, nannte der OB schlicht „unverkennbar Gerresheim“. Der Bildhauer sei sein ganzes Leben „den Menschen zugewandt“ gewesen, habe „die kleinen Leute in den Blick genommen und sie in Bronze zum Leben erweckt.“ Düsseldorf werde Gerresheim in dankbarer Erinnerung behalten, so der OB.