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Lage spitzt sich zuStreit um „No-go-Area“ in Düsseldorf: Stadt gegen Schausteller-Familien

Der OB Stephan Keller am 17. November 2020 im Interview, als die Stadt eine illegale Halle auf dem Gelände abreißen ließ.

Die Stadt Düsseldorf will die Schausteller-Familien in Rath loswerden. Das Foto zeigt den OB Stephan Keller am 17. November 2020 im Interview, als die Stadt eine illegale Halle auf dem Gelände abreißen ließ.

Die Stadt Düsseldorf hat gegen die Schausteller-Familien in Rath geklagt. Immer wieder kommt es zu Streitigkeiten.

von Barbara Kirchner (kir)

Die Oberhausener Straße in Düsseldorf-Rath. Für viele hat sie den Ruf einer „No-go-Area“. Die dort lebenden Schausteller-Familien will die Stadt loswerden. Trotz gültiger Pachtverträge.

Schon einige Male traf man sich vor Gericht. Am Donnerstag (23. Februar 2023) wurde über die Kündigung einer Familie verhandelt. Das 54-jährige Oberhaupt soll einen Bauleiter der Stadt gleich zweimal beleidigt haben.

Düsseldorf-Rath: Stadt zieht gegen Schausteller-Familien vor Gericht

Seit Jahren schon spitzt sich die Situation vor Ort zu. Im November 2020 ließ die Stadt eine illegal errichtete Halle abreißen. Um dort eine Straße zu bauen. Ein Erfolg für die Stadt und OB Dr. Stephan Keller.

Danach wurden einige Geländeteile eingezäunt. Und ein Bauleiter abgestellt, um vor Ort für Ordnung zu sorgen. Die Anwohner und Anwohnerinnen sind empört. Auch über das Vorgehen des Bauleiters. Der nach Angaben der Schausteller jeden ohne Rücksicht einfach duzt.

Für den eh schon temperamentvollen 54-jährigen Familienvater eine Provokation. Deshalb soll er den Bauleiter beleidigt haben. Und saß bereits auf der Anklagebank im Düsseldorfer Amtsgericht. Die Richterin dort berücksichtigte die angespannte Lage und stellte das Verfahren ein.

Beim Landgericht sah man am Donnerstag darin aber trotzdem eine Art Abmahnung, die der Pächter damals von der Stadt bekommen hat. Zumal es Monate später weitere Beleidigungen gegeben habe. Die streitet der Familienvater allerdings ab. Die Stadt aber besitzt eine Bandaufnahme über die angeblichen Beleidigungen, die das Gericht jetzt hören möchte.

Beleidigungen und Provokationen: Lage in Problemzone in Rath spitzt sich zu

Gestritten wird auch über die alten Pachtverträge. Nach Ansicht der Schausteller und Schaustellerinnen hat sich die Stadt verpflichtet, bei Kündigung ein Ersatzgelände zur Verfügung zu stellen.

Anwalt Joachim Müller damals beim Amtsgericht: „Das würde die Stadt Millionen kosten.“ Doch auch da war die Kammer des Landgerichts anderer Meinung. Am Ende trug sie den Parteien auf, einen Vergleich anzustreben. Zumal der Pachtvertrag eh im Mai nächsten Jahres ausläuft. Der Prozess wird demnächst fortgesetzt.