Harte Drogen, viel Gewalt, GefängnisDüsseldorf trauert um Obdachlosen Andy (†49)

Ein Obdachloser sitzt am 18. November 2011 in Düsseldorf auf einer Bank am Rhein. Am Wochenende ist Andy, einer der Verkäufer der Obdachlosen-Zeitung „fiftyfifty“ gestorben.

Ein Obdachloser sitzt am 18. November 2011 in Düsseldorf auf einer Bank am Rhein. Am Wochenende ist Andy, einer der Verkäufer der Obdachlosen-Zeitung „fiftyfifty“ gestorben.  

In Düsseldorf ist Andy, einer der Verkäufer der Obdachlosen-Zeitung „fiftyfifty“, gestorben. Auf Facebook wurden nun bewegende Abschiedsworte veröffentlicht.

Die Obdachlosen-Szene in Düsseldorf trauert um Andy (†49). Am vergangenen Wochenende ist Andy gestorben.

Jahrelang verkaufte Andy die Obdachlosen-Zeitung „fiftyfifty“ in Düsseldorf. Nun die der 49-Jährige im Krankenhaus gestorben.

Düsseldorfer „fiftyfifty“-Verkäufer im Krankenhaus gestorben

Der Streetworker Oliver Ongaro, der viele Jahre mit Andy zusammengearbeitet hat, erinnert sich auf der Facebook-Seite von „fiftyfifty“. Ein Nachruf, der unter die Haut geht.

„Andy hatte viel hinter sich gelassen, harte Drogen, viel Gewalt, Gefängnis. Er hatte eine kleine Wohnung im Düsseldorfer Stadtteil Flingern, seit über 15 Jahren verkaufte er die ‚fiftyfifty‘“, schreibt Ongaro.

Andy war ein Kämpfer, weiß Ongaro. So interessierte er sich für die chinesische Kampfkunst WingTsun. Was für Andy jedoch viel schwerer war: „Jeden Tag kämpfte er gegen die Gespenster der Vergangenheit, die er leider oft nur mit hartem Alkohol und anderen Drogen bändigen konnte“, erzählt der Streetworker.

„fiftyfifty“-Verkäufer Andy – erneuter Absturz am Düsseldorfer Hbf

Mehrfach habe er ihn zur Entgiftung in die Klinik gefahren. „Er wollte immer nochmal zum WingTsun-Training kommen, clean.“

Doch am letzten Dienstag (16. August) kam es erneut zu einem heftigen Absturz. Ongaro traf Andy am Düsseldorfer Hauptbahnhof. „Er lag in einer Ecke, eine Wodkaflasche in der Hand. Ich hab ihn richtig angemacht. Ich war richtig sauer“, beschreibt der Streetworker die traurige Situation.

„Er solle gefälligst aufstehen und nach Hause gehen. Er sei doch jemand, der immer wieder aufsteht. Er ist dann tatsächlich aufgestanden, hat mich in den Arm genommen und hatte Tränen in den Augen. Er habe schon einen Termin in der Klinik zum Entgiften. Er würde morgen nochmal in die Sozialberatung von ‚fiftyfifty‘ kommen.“

Doch Andy kam nicht. Stattdessen wurde er am Wochenende in ein Krankenhaus gebracht. Dort verstarb der 49-Jährige. „Sein Körper konnte nicht mehr ...“, endet der Nachruf, der unter die Haut geht.