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Landgericht DüsseldorfWie gemein: Krankenschwester zockte dementen Rentner ab

Dü_ Witwer betrogen

Melanie im Düsseldorfer Landgericht.

von Barbara Kirchner (kir)

Düsseldorf – Witwer Wilhelm F. (80/ Namen geändert) war gut betucht. Aber auch schwer dement. Das soll Krankenschwester Melanie B. (42) schamlos ausgenutzt haben und den alten Mann um sein Erspartes geprellt haben.

129.000 Euro waren am Ende futsch. Und Melanie B. saß am Mittwoch (2. September 2020) auf der Anklagebank im Landgericht.

Düsseldorf: Mutter sollte über zwei Jahre ins Gefängnis

Eigentlich sollte sie für diese abscheuliche Tat in den Knast. Das Amtsgericht Neuss verurteilte die allein erziehende Mutter zweier Kinder zu zwei Jahren und drei Monaten Haft. Dagegen ging sie in Berufung.

Wilhelm F. kannten viele in Neuss. Er lief oft mit Geld in einem Stoffbeutel durch die Gegend. Als seine Betreuerin im Urlaub war, schlich sich  die Krankenschwester in das Vertrauen es alten Mannes.

Sie bot ihm an, ihm den Gang zur Bank abzunehmen. So gelangte sie an seine Girokarte und den Pin dafür. Mehrfach hob sie immer mal tausend Euro ab.

Düsseldorf: Krankenschwester ließ dementen Witwer Vollmacht unterschreiben

Unter den Papieren von Wilhelm F. fand Melanie B.  auch noch eine andere Bankkarte. Sie ließ den dementen, alten Witwer unter einem Vorwand eine Vollmacht unterschreiben.

Und dann wurde sie gierig, hob mal 60.000 Euro und mal 20.000 Euro von dem Konto ab. Der Betreuerin fiel das dann auf.

Zunächst leugnete Melanie B. die Tat. Sie habe Geld abgeholt. Aber mit Einverständnis von Wilhelm F., der ihr dann häufig auch Geld geschenkt hatte.  Der alte Mann selbst war nicht mehr klar genug, um eine Aussage zu machen.

Düsseldorf: Bei Krankenschwester kam im Knast die Reue

Doch dann die Wende im Prozess. Eine alte Bewährungsstrafe gegen die Krankenschwester war widerrufen worden. Vier Wochen saß sie in einer Zelle. 

Und das in Corona-Zeiten. Kein Besuch und viel Zeit nachzudenken. „Heute schäme ich mich für das, was ich getan habe“, sagt sie. Ihre jüngste Tochter (8) glaubt bis heute, dass Mami in der Reha war. Und ihr Sohn (18) ist immer noch sauer auf die Mutter.

Wegen des Geständnisses und der erlittenen Haft ließ die Richterin Gnade walten. Melanie B. kam mit einer Bewährungsstrafe davon. Den Schaden will sie mit 100 Euro pro Monat zurück zahlen. Also wohl bis an ihr Lebensende.