Isabell Werth vor GerichtDressur-Star mit 147 Sachen geblitzt, Führerschein weg?

Isabell Werth

Isabell Werth am Mittwoch bei der Verhandlung im Düsseldorfer Amtsgericht.

von Barbara Kirchner (kir)

Düsseldorf – Sie ist die erfolgreichste Dressur-Reiterin aller Zeiten: Isabell Werth (50). Im Dressursport geht es für die sechsfache Olympiasiegerin, siebenfache Weltmeisterin und 14-fache Europameisterin um Eleganz und Korrektheit der Übungen. Auf Pferdestärken setzt Werth aber auch privat. Sie fährt einen Mercedes.

Und mit dem soll sie auf der A44 vom Biltzer erwischt worden sein. Mit 47 Stundenkilometern mehr als die erlaubten 100 Sachen. Das macht 160 Euro Bußgeld und einen Monat Fahrverbot. Doch dagegen legte die Sportlerin Einspruch ein.

War das Blitzerfoto von Isabell Werth zu schlecht?

Am Mittwoch erschien sie selbst zum Prozess, schwieg aber zu dem Vorwurf. Dafür beteuerte ihre Anwältin: „Das Foto ist sehr schlecht. Darauf ist meine Mandantin nicht zu erkennen. Wenn man eine Frau, die ihr ähnlich sieht, daneben stellt, könnte die es auch gewesen sein.“

Doch die Richterin ist sich eigentlich sicher: „Also ich erkenne sie." Allerdings gibt sie auch zu: „Wenn man ihren Namen liest, wird man möglicherweise beeinflusst, weil man ein Bild im Kopf hat.“

Ein Gutachter soll jetzt Klarheit bringen

Prominenz hat also nicht nur Vorteile. Deshalb soll jetzt ein Sachverständiger gelanden werden. Das ist der bekannte Gerichtsmediziner Prof. Dr. Wolfgang Huckenbeck. Der hat ein spezielles Computer-Programm zur Gesichtserkennung entwickelt.

Bei nächsten Verhandlungstermin wird er die Weltmeisterin fotografieren und die Aufnahme mit der aus dem Blitzer vergleichen.

Wann der Termin stattfindet, darüber konnte man sich zunächst nicht einigen. Denn an dem Tag, den die Richterin vorschlug, startet Isabell Werth beim Hallenturnier in Dortmund. Die nächste Verhandlung wird also von Amts wegen festgelegt.