Millionen-Klage in DüsseldorfFrüherer BLB-Chef soll zahlen

Dü_ Tiggemann

Franz Ferdinand Tiggemann wird aus der Haft in den Saal geführt.

von Barbara Kirchner (kir)

Düsseldorf – Er war ein mächtiger Mann im Land. Der Chef vom Bau-und Liegenschaftsbetrieb (BLB) des Landes NRW, Franz Ferdinand Tiggemann.

Doch dann stellte sich heraus, dass es bei einigen Bauprojekten nicht mit richtigen Dingen zugegangen war. Tiggemann wurde zu siebeneinhalb Jahren Knast verurteilt.

70-Jähriger Franz Ferdinand Tiggemann erschien in abgerissener Jeans

Am Donnerstag (14. Mai) musste er erneut vor Gericht erscheinen. Das Land und der BLB wollen ihre Verluste ausgeglichen haben. Sie klagen über 10 Millionen Euro ein.

Doch wie soll der 70-Jährige, der noch einige Knastjahre vor sich hat, das bezahlen können. In abgerissener Jeans und Sweatshirt erschien er zum Prozess. Und hatte den Richter, zumindest in einem Punkt auf seiner Seite.

Allein für das Projekt Polizeipräsidium Köln-Kalk setzten die Kläger acht Millionen Euro Schaden fest. Doch wie man auf diese Zahl genau kommt, und wie man hätte billiger an das Grundstück kommen können, das sei nicht genau belegt.

Schlösserquartier zu teuer?

Anders beim Schlösserquartier in Düsseldorf. Das war für 15 Millionen zum Verkauf angeboten worden. Gezahlt wurden aber 17 Millionen.

Danach gefragt, erklärte Tiggemann, dass er den damaligen Bodenrichtwert hoch gerechnet hatte. Und das ergab als Preis für das Brauereigelände 21 Millionen Euro.

Außerdem hatte man, um für die geplante Fachhochschule genug Platz zu haben, das alte Schlachthofgelände dazu bekommen.

Eine Entscheidung des Gerichts steht noch aus.