Mit Rapper-MaskenTeenie-Gangster raubten Kiosk in Düsseldorf-Flingern aus

Dü_ Raubüberfall

Diebeiden Angeklagten mit Anwalt Andreas Gurok.

von Barbara Kirchner (kir)

Düsseldorf – Vollgepumpt mit Drogen fassten Malte B. (19/ Namen geändert) und sein Kumpel Erik K. (19) den fatalen Plan, einen Kiosk zu überfallen.

Gold-Masken wir Rapper„18 Karat“ sie trägt

Sie setzten sich  Gold-Masken (wie der  Rapper „18 Karat“ sie trägt)  auf, bewaffneten sich und stürmten in ein Büdchen in Flingern. Dort bedrohten sie die Chefin und raubten die Kasse aus. Dann flüchteten sie.

Am Montag (27. April) mussten die beiden sich vor Gericht verantworten.

Dort begegneten sie auch ihrem Opfer. Maria D. (51) wird diesen Morgen nie vergessen. Sie räumte gerade im Lager herum. Zurück im Verkaufsraum erwischte sie zunächst einen der Räuber dabei, wie er die Kasse ausräumte.

Mutig attackierte sie den Mann mit einer vollen Plastikflasche. Doch der bedrohte sie mit einer Waffe. Sie schreckte zurück und entdeckte den zweiten Ganoven im Türbereich.

Opfer stand wochenlang unter Schock

Auch der zückte eine Pistole. Erik K. schubste Maria D., damit er an ihr vorbei rennen konnte. Das Opfer fiel zu Boden und zog sich dabei etliche Prellungen zu. Die Räuber flüchteten.

Weinend schilderte die Zeugin, wie es ihr nach dem Überfall ging. „Ich stand wochenlang unter Schock und konnte nicht arbeiten.“ Seitdem wagt sie sich nur noch in Begleitung ihres Mannes oder ihrer Kinder aus dem Haus.

Betroffen schauten sie die Täter an. Und entschuldigten sich bei ihrem Opfer.

Büdchen-Gangster aus Düsseldorf entschuldigten sich

Erik K.: „Es tut mir leid. Ich hatte damals so viel Mist im Kopf. Aber das hat sich jetzt gebessert.“

Der Richter sagte zum Opfer: „Es ist gut, dass Sie den Angeklagten deutlich machen, wie man sich fühlt, wenn man um seine Leben bangt.“

Beide Angeklagte haben sich selbst aus dem Drogensumpf befreit. Malte B. (19) hat sich an die Drogenhilfe gewandt und Gespräche geführt. Jetzt hat einen Job in Aussicht. Den Arbeitsvertrag konnte er schon vorlegen.

Von seiner Clique hält er sich jetzt fern, will nicht mehr in Versuchung geraten.

Beide nehmen keine Drogen mehr

Ähnlich bei Erik K. Auch er kommt jetzt ohne Drogen aus. „Ich habe mit meiner Freundin den Entzug selbst durchgezogen. Mich in meinem Zimmer eingesperrt und mein Handy zerstört.

Zur Tatzeit hatten beide Schulden. Vor allem wegen der Kosten für die Drogen.

Die Tat schilderten sie aus ihrer Sicht so: Sie lungerten eine Stunde vor dem Kiosk herum, um die Lage zu peilen.

Dann setzten sie sich die Masken auf und zogen sich Handschuhe an. Nach ihren Angaben hatten sie gerade mal 150 Euro erbeutet. Das Geld teilte man sich.

15 Monate mit Bewährung

Am Montag wurden beide zu Bewährungsstrafen von 15 Monaten verurteilt.