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„Ich war süchtig“Die dreiste Masche des koksenden Maklers – Düsseldorferin zahlte 1500 Euro

Moritz U. auf der Anklagebank im Düsseldorfer Landgericht

Moritz U. auf der Anklagebank im Düsseldorfer Landgericht

Wohnungssuchende wurden in Düsseldorf gnadenlos abgezockt – jetzt musste sich der Makler vor Gericht verantworten.

von Barbara Kirchner (kir)

Moritz U. (31/ Name geändert) arbeitete bei einer großen Immobilien-Firma. Gegen ein Festgehalt verwaltete er ein großes Areal in Düsseldorf-Lierenfeld.

Trotzdem kassierte er von den oft verzweifelten Wohnungssuchenden noch zusätzlich eine Provision. Deshalb stand er jetzt wegen Betrug vor dem Düsseldorfer Landgericht.

Düsseldorfer Makler nach Afghanistan-Einsatz traumatisiert

Der Hintergrund seiner Taten ist höchst dramatisch. Denn eigentlich war Moritz U. immer Soldat. Doch sein Einsatz in Afghanistan hat ihn traumatisiert. Um die grauenhaften Bilder aus seinem Kopf zu bekommen, begann er, Drogen zu nehmen. Koks vor allem.

„Erst war es nur einmal die Woche. Doch dann steigerte sich die Menge. Ich war süchtig“, so der Angeklagte. Trotzdem fand er zurück ins bürgerliche Leben, bekam eine feste Anstellung bei der Immobilien-Verwaltung in Lierenfeld.

Seine Aufgabe: Er sollte den eigenen Wohnungsbestand verwalten. Mieter und Mieterinnen finden. Verträge abschließen und den Wechsel begleiten. Dafür erhielt er sein festes Gehalt. Für seine Drogen brauchte er Geld.

Und nutzte so die Verzweiflung von Wohnungssuchenden aus. Einer Frau knöpfte er 1500 Euro bar für die vermeintliche Provision für eine Wohnung ab. Sie hätte die Wohnung auch so bekommen.

Düsseldorf: Einer Frau knöpfte er 1500 Euro ab

Ein Familienvater zahlte ebenfalls 1500 Euro. Und in einem weiteren Fall kassierte Moritz U. 300 Euro.

Das Amtsgericht verurteilte den Makler zu sieben Monaten auf Bewährung. Seine Anwältin hoffte in der Berufungsinstanz vor dem Landgericht auf eine Einstellung des Verfahrens.

Doch der Richter meinte: „Es wiegt schwer, dass Sie die Not der Wohnungssuchenden ausgenutzt haben.“

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Doch Moritz U. hat mittlerweile die Kurve bekommen. „Ich schäme mich heute dafür“, sagte er.

Von den Drogen ist er nach einer stationären Therapie weg. In der Klinik hat man auch sein Trauma aus Afghanistan behandelt.

Außerdem hat er den Schaden beglichen und Gelder zurückgezahlt. Die Richter wandelten am Ende das Urteil in eine Geldstrafe um. Jetzt muss er 10.500 Euro zahlen.