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„DB Sicherheit"-ChefinJob-Aus über „LinkedIn“

Eine Frau steht vor einem Meer und macht ein Selfie.

Mit diesem Foto verkündet Britta Zur ihren Ausstieg bei "DB Sicherheit"

„Es ist Zeit für Karriere!“, hatte Britta Zur vor drei Jahren in einem Interview gesagt. Jetzt allerdings verkündete sie ihr Aus bei der bisher letzten Station als Chefin der Bahn-Tochter „DB Sicherheit“.

Britta Zur ist manchmal für ihre Position ein wenig unkonventionell – und das betrifft auch ihre Aktivitäten auf den sogenannten „sozialen Medien“.

Und so nutzte sie am Wochenende „LinkedIn“, um die neueste Neuigkeit zu kommunizieren: „In aller Kürze in eigener Sache: Mit Ablauf des heutigen Tages habe ich auf eigenen Wunsch mein Mandat als Vorsitzende der Geschäftsführung der DB Sicherheit niedergelegt.“

In den letzten Monaten habe sie „viel Herzblut in die Sicherheit der DB, ihrer vielen Millionen Reisenden sowie ihrer Mitarbeitenden gesteckt – und dabei stets Wert auf Haltung, Diversität und Chancengleichheit gelegt.“ Und warum schmeißt sie hin? „Viel ist bei der DB im Umbruch – in der aktuellen Lage hatten der Konzern und ich zuletzt unterschiedliche Auffassungen, wie es strategisch für die DB Sicherheit weitergehen soll.“

Durch die Blume dürfte sich der Ausstieg also auf dem Hintergrund des Wechsels an der Spitze der Deutschen Bahn erklären: Vor genau einem Monat hatte Evelyn Palla als Nachfolgerin von Richard Lutz das Amt der Bahnchefin übernommen und einen „kompletten Neuanfang“ verkündet: „Wir drehen den Konzern auf links“. Und das hatte auch personelle Konsequenzen: Vor wenigen Tagen beschloss der Bahn-Aufsichtsrat eine Neuaufstellung der Chefetage. So muss etwa die Chefin von „DB Cargo“, Sigrid Nikutta, ihren Stuhl räumen.

NRW-Innenminister Reul schlug Zur als jüngste Polizeipräsidentin vor

Immerhin betont Britta Zur, dass sie „auf eigenen Wunsch“ gegangen sei. Wie gesagt: In den letzten Jahren hat Zur einen rasanten Wechsel ihrer beruflichen Tätigkeiten hingelegt: Nach ihren juristischen Staatsexamen wurde sie zuerst Richterin am Land- und Amtsgericht Düsseldorf, wechselte dann zur Staatsanwaltschaft Düsseldorf, wo sie für Kapitalverbrechen (also auch Mord und Totschlag) zuständig war.

Ab 2018 leitete sie das neu gegründete Dezernat 82 der Staatsanwaltschaft Düsseldorf, das sich mit Übergriffen auf Polizisten, Rettungs- und Ordnungskräfte befasst. Im Dezember 2019 die nächste Überraschung: Auf Vorschlag von NRW-Innenminister Herbert Reul wurde sie die jüngste Polizeipräsidentin Deutschlands – in Gelsenkirchen.

Nach knapp drei Jahren wurde Britta Zur dann im nächsten Karriereschritt Dezernentin für Bürgerservices und Sport im Düsseldorfer Rathaus, ab 1. August 2023 auch Ordnungsdezernentin. Und ziemlich genau ein Jahr später wechselte sie dann in ihren Job bei „DB Sicherheit“ – den sie auch nur 14 Monate innehatte.

Zur, die im niederrheinschen Wachtendonk aufgewachsen ist, ist längst überzeugte Düsseldorferin – auch wenn „DB Sicherheit“ in Berlin sitzt. Und wie geht es weiter? „Damit endet ein Kapitel – und ein neues beginnt“, schreibt sie. Und: „Fest steht jedenfalls: Sicherheit bleibt mein Herzensthema.“