NahverkehrVerbraucherzentrale: Teils Optimierungsbedarf beim D-Ticket

Ein Mann hält ein Mobiltelefon, auf dem das «D-Ticket» gekauft werden kann, in der Hand.

Ein Mann hält ein Mobiltelefon, auf dem das „D-Ticket“ gekauft werden kann, in der Hand.

Mit dem Deutschlandticket kann der ÖPNV im ganzen Land für 49 Euro im Monat genutzt werden. Auch wenn das Angebot komplizierte Tarifstrukturen vereinfacht, bleiben für Nutzer dennoch einige Probleme.

Knapp ein Jahr nach dem Start des Deutschlandtickets sieht die Verbraucherzentrale NRW bei Erstbuchungen und Kündigungen noch Optimierungsbedarf. Probleme bereiteten vielfach die digitalen Buchungssysteme, teilte die Verbraucherzentrale NRW am Freitag mit. Neukunden würden teilweise versehentlich mehrere Tickets abonnieren, Tickets nicht immer bereitgestellt oder in den Apps angezeigt, was bei einer Kontrolle im schlimmsten Fall zur Einstufung als Schwarzfahrer und 60 Euro Strafzahlung führen könne.

„Eine Dublettenprüfung im Buchungsprozess und eine sofortige Buchungsbestätigung würden für mehr Klarheit und weniger Ärger sorgen“, sagte die Leiterin der Schlichtungsstelle Nahverkehr bei der Verbraucherzentrale NRW, Melanie Schliebener. Ein weiteres Problem seien nicht immer zeitnah bearbeitete Kündigungen. 748 Fahrgäste aus NRW hätten - vor allem zu diesen Themen - zum Deutschlandticket im Jahr 2023 einen Schlichtungsantrag bei der Schlichtungsstelle Nahverkehr eingereicht. An diese können sich Fahrgäste kostenfrei wenden, wenn sie Streit mit einem Verkehrsunternehmen haben.

Grundsätzlich befürwortet die Verbraucherzentrale das monatlich 49 Euro teure Deutschlandticket jedoch als gutes Angebot. „Bus- und Bahnfahren in Deutschland ist mit dem neuen Angebot so einfach wie nie und für fast alle, die zuvor ein anderes Abo hatten, seit dem 1. Mai 2023 auch günstiger“, sagte Schliebener. Die neu gewonnene Freiheit und Einfachheit der ÖPNV-Nutzung begeistere die Kundinnen und Kunden. (dpa)