ErmittlungMorddrohung gegen Schiedsrichter

Ein Schiedsrichter zeigt einem Fußballspieler die rote Karte.

Ein Schiedsrichter zeigt einem Fußballspieler die rote Karte.

Nach einem Drittliga-Fußballspiel erhält der Unparteiische eine anonyme Todesdrohung per E-Mail. Nun ist den Fahndern ein junger Mann aus Bielefeld ins Netz gegangen.

Nach einer Morddrohung gegen Fußballschiedsrichter Martin Speckner haben Fahnder einen Verdächtigen ermittelt. „Wenn wir wegen dir absteigen, wirst du sterben“, soll ein 22-Jähriger aus Bielefeld Speckner in einer anonymen Mail geschrieben haben, wie das Hessische Landeskriminalamt (HLKA) und die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main am Dienstag mitteilten. Er soll ergänzt haben: „Wir finden dich eines Tages oder deine Kinder.“ Hinzugekommen seien massive Beleidigungen.

Speckner (28) hatte am 5. April die Drittligapartie FC Ingolstadt gegen Arminia Bielefeld gepfiffen. Der Mailschreiber kritisierte DFB-Angaben zufolge die Länge der Nachspielzeit, in der Ingolstadt noch zum 1:1 ausglich. Die DFB Schiri GmbH meldete dies bei der Zentralstelle zur Bekämpfung von Internetkriminalität (ZIT) der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt. Die Ermittler konnten den mutmaßlichen Absender rasch ausfindig machen, wie es am Dienstag hieß. Die Ermittlungen wegen des Verdachts der Bedrohung und Beleidigung dauern an.

„Morddrohungen und Hassnachrichten im Netz sind das Gegenteil von Fair Play“, betonte HLKA-Präsident Andreas Röhrig. „Derartige Beleidigungen und Drohungen werden nicht hingenommen, sondern konsequent verfolgt. Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, den mutmaßlichen Verfasser der Zeilen schnell aus der Anonymität des Internets zu holen.“ DFB-Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich hatte die Morddrohung seinerzeit als „empörend, verstörend und völlig inakzeptabel“ verurteilt. (dpa)