AchtungWeggeworfene Corona-Schutzmasken sind ein Risiko

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Immer öfter zieren weggeworfene Schutzmasken das Stadtbild in den Rheinland-Städten. Das Foto stammt vom 26.05. aus der Germaniastraße in Köln-Höhenberg.

von Niklas Brühl (nb)

Köln/ Düsseldorf – Die Corona-Krise hat hat auch beim Müllverhalten Änderungen hervorgerufen. Unter anderem stellen weggeworfene Masken ein Risiko dar...

  • Müllverhalten hat sich durch Corona in NRW geändert
  • Auf der Straße rumfliegenden Schutzmasken sind ein Problem
  • Es gibt ein Risiko dadurch

Sei es der Mindestabstand in Restaurants oder der Spuckschutz im Einzelhandel – viele Unternehmen mussten in den letzten Monaten einige Komponenten beachten, um den Betriebsablauf weiter aufrecht erhalten zu können.

Müllentsorgung als „systemrelevante“ Branche

Auch die Branche der Abfallentsorgung ist davon betroffen. Die AWB in Köln und die AWISTA in Düsseldorf gehören jedoch zu den „systemrelevanten“ Unternehmen und führten ihre Arbeiten während der gesamten Krise weiter aus. Mit einigen merklichen Veränderungen.

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AWB und AWISTA: Mehr Müll in privaten Haushalten

Für AWB-Pressesprecher Wilfried Berf war vor allem der vermehrte Müll in den Haushalten auffallend: „Ich kann für die Corona-Monate bislang noch keine genaue numerische Veränderung aufzeigen, da wir diese Statistik immer erst am Ende des Jahres bekommen. Allerdings ist es klar, dass vor allem der Müll in privaten Haushalten deutlich mehr wurde.“

Auch Elke Brauer, zuständig für die Unternehmenskommunikation der AWISTA in Düsseldorf, konnte ähnliche Veränderungen beobachten: „Unsere Mitarbeiter haben festgestellt, dass die Restmüllbehälter stärker befüllt und gegebenenfalls auch verdichtet worden sind. Auch die Menge an gesammelten Verpackungen ist gestiegen.“

Bestellungen für Mülltonnen steigen, große Warteschlangen vor Wertstoff-Centern

Die Bestellungen von Mülltonnen für private Zwecke seien enorm gestiegen: Im Zeitraum von März bis Mai im Vergleich zu Januar bis März nämlich um das Doppelte.

Auch in Wertstoff-Center kam es in den vergangenen Monaten zu einem erhöhten Aufkommen von privatem Abfall. Für AWB-Sprecher Berf einfach zu erklären: „Die Leute waren sowieso zu Hause und haben die Zeit genutzt, den Keller oder den Dachboden auszumisten.“

So sei es häufiger vorgekommen, dass bei Kölner Wertstoff-Centren eine Wartezeit von bis zu zwei Stunden entstand.

Fehlender Geschäfts-Müll gleicht es wieder aus

Auf der anderen Seite fielen jedoch zahlreiche „Müll-Erzeuger“ weg, beispielsweise die vielen Geschäfte, die während des Lockdowns geschlossen bleiben mussten.

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„Im Endeffekt hat es sich ausgeglichen“, so Berf. „Der private Müll wurde mehr, der geschäftliche Abfall dagegen merklich weniger.“ Auch Freizeitabfälle von beispielsweise Picknicks in Parks oder Grillabenden im Freien seien deutlich weniger zu entsorgen gewesen als in den Vorjahren.

Abfall-Branche verzichtet während Corona auf Kurzarbeit, dies führt zu keinen Engpässen

Vor Probleme der Kapazität wurden die beiden Abfallentsorgungsunternehmen aus dem Rheinland nicht gestellt.

Es wurde, soweit dies möglich war, weiterhin normal gearbeitet und keine Kurzarbeit angemeldet. „Das eigentliche Problem dabei ist nicht das erhöhte Mengenaufkommen an sich, sondern die Unkalkulierbarkeit, wann diese Effekte von vermehrter Nutzung und Ablagerung auftreten“, erklärt Elke Brauer von der AWISTA.

So sorge illegal beigestellter Abfall schon wenige Stunden nach der Leerung wieder für ein schlechtes Stadtbild. Um dieser Entwicklung vorzubeugen, hat die AWISTA in den vergangenen Wochen in allen Bereichen die Standardtouren durch Sonderfahrzeuge und Zwischenleerungen unterstützt und aufgestockt.

Weggeworfene Corona-Schutzmasken sind ein Risiko

Ein weiteres Phänomen der Müll-Entwicklung in beiden Großstädten während der Corona-Zeit fiel beiden Vertretern auf: die auf der Straße rumfliegenden Schutzmasken.

Diese verschmutzen dabei nicht nur das Stadtbild, sondern sind auch leichte Infektions-Überträger. Um diesem Risiko auch für die Mitarbeiter vorzubeugen, sei es ungemein wichtig, die getragenen Masken in städtischen oder privaten Mülltonnen ordnungsgemäß zu entsorgen.