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KaiserpassageDer traurige Niedergang der schicken Bonner Vorzeige-Meile

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Nur in den drei Eingangsbereichen der Kaiserpassage sind noch Geschäfte angesiedelt.

von Marion Steeger (MS)

Bonn – Es war mal die Vorzeige-Meile in Bonn: die Kaiserpassage im Herzen der City. Schicke kleine Geschäfte, Bars und Restaurants dicht an dicht. Nach dem Bau im Jahr 1978 boomte die Passage. Wer hat damals nicht in der „Ente“ leckere Nudeln gedreht? Oder im „Café Giornale“ Kaffee getrunken? Dann sich an den Scheiben des kleinen Antiquitätenladen mit dem ausgefallenen Schmuck die Nase platt gedrückt? Doch irgendwann in den letzten Jahren ging es bergab.

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Schicker Leerstand. An etlichen Ladenlokalen steht, dass sie zu vermieten sind.

Ein Geschäft nach dem anderen machte dicht. Manch ein Mieter fühlte sich regelrecht vergrault. Von zu hohen Pachtforderungen war die Rede.

Nur in den Außenbereichen zu Martinsplatz und Kaiserplatz ist noch Leben. Sonst herrscht in dem 15.000 Quadratmeter großen Komplex gähnende Leere.

Bonner Kaiserpassage: Die Immobilie ist in Top-Zustand

Aber: Der Zustand der Immobilie ist tiptop. Mittig hat sich überraschend eine Radiologie-Praxis angesiedelt. Passt eigentlich so gar nicht ins frühere Konzept.

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Ein ganz normaler Freitagnachmittag: Der rote Teppich ist für Kunden ausgerollt – doch keiner kommt.

Aber vielleicht liegt da ja die Lösung. „Seit letztem Jahr kümmert sich ein Unternehmen darum, eine neue Vermietungsstrategie zu entwickeln“, sagt Bernd O. Engelien, Sprecher der Zurich-Gruppe, Besitzerin der Kaiserpassage. „Die Kaiserpassage ist eine sehr gute und attraktive Immobilie. Doch es gibt in Bonn Probleme. Zum einen die Verkehrsstrategie beim Cityring. Was da verkehrsplanerisch gerade abläuft, ist der Handelsinfrastruktur nicht gerade dienlich. Zum anderen ist die Uni-Tiefgarage noch immer nicht fertig. Dadurch herrscht rund um die Kaiserpassage nicht so viel Traffic.“

Bonner Kaiserpassage: Vielleicht tut sich schon in diesem Jahr was

Gerüchte, dass ein Teil der Passage verkauft werden soll, gebe es immer wieder, bestätigt Engelien. „Aber das können wir nicht bestätigen.“ Es sei im Interesse der Zurich-Gruppe, „zeitnah“ etwas zu entwickeln. 2020 könnte etwas passieren. Aber auf einen fixen Termin will sich der Zurich-Sprecher nicht festlegen lassen.

Vielleicht gehört zum neuen Konzept ja auch, die verwinkelte Situation in der Passage, die kleinteilige Aufteilung zu ändern. Beide Punkte hatte die Stadtverwaltung als Problem bei der Vermarktung der Kaiserpassage schon 2017 gesehen. (MS)