„Dann stecht sie doch ab“Aachen: Mann wollte Mord an schwangerer Ex

Geplanter Mord an schwangerer Ex: Die Prozess-Verhandlungen finden im Aachener Landgericht statt.

Der 31-jährige Angeklagte soll seine zwei Mitangeklagten zum Mord an seiner schwangeren Ex-Freundin angestiftet haben. 

Weil seine Ex-Freundin das ungeborene Kind behalten wollte, beschloss ein 31-jähriger Mann, dass sie sterben muss. Nun steht er gemeinsam mit seinen zwei Mitangeklagten vor dem Aachener Landgericht.

Aachen. Es ist ein Plan, der kaum grausamer sein könnte: Weil die schwangere Ex-Freundin das ungeborene Kind behalten möchte, sollte sie sterben. Wegen versuchten Mordes, beziehungsweise Anstiftung dazu, stehen seit Mittwoch (4. August) zwei Männer und eine Frau vor dem Landgericht.

Ein 38 Jahre alter Mann und seine 24-jährige Mitangeklagte sollen die schwangere Frau observiert und verfolgt haben. Der dritte, 31 Jahre alte Angeklagte, soll der Kopf hinter dem teuflischen Plan gewesen sein. Ihm werden Anstiftung zu versuchtem Mord und versuchtem Schwangerschaftsabbruch vorgeworfen.

Aachen: Schwangere Ex-Freundin sollte sterben

Dieser Mann war laut Anklage der Meinung, sein Leben werde erst besser, wenn die Frau aus seinem Leben verschwinde. Dem 31-Jährigen soll die Ex-Freundin gedroht haben, er müsse in jedem Fall für das Kind zahlen, ob er nun der Vater sei oder nicht. Die beiden anderen Angeklagten sind sein älterer Bruder und seine damalige Freundin.

Die Angeklagte berichtete dem Gericht, es habe immer wieder „Gedankenspielchen“ um eine Tatausführung gegeben. Mal sei über einen Sturz von der Treppe, dann über einen Stich in den Bauch gesprochen worden. Es sei ein Teufelskreis gewesen. Je näher der Entbindungstermin rückte, desto gestresster sei ihr damaliger Freund gewesen. „Dann stecht sie doch einfach ab“, habe er gesagt.

Aachen: Täter-Duo sperrte Mutter der Schwangeren ein

Tatsächlich sollen die 24-Jährige und der 38-Jährige der Schwangeren nicht konkret nahe gekommen sein. Allerdings sollen sie die Mutter der Frau im Februar 2021 nach einem provozierten Auffahrunfall zum Geldabheben gezwungen und in ihrer Wohnung festgehalten haben.

Die gefesselte und geknebelte Frau konnte sich befreien und Polizei sowie die schwangere Tochter alarmieren. Am nächsten Tag kamen die 24-Jährige und der 38-Jährige in U-Haft, der dritte Mann ein paar Tage später. Den deutschen Angeklagten drohen lange Haftstrafen.

Der Prozess hatte bereits einmal begonnen, jedoch hatte die Angeklagte einen Zusammenbruch, das Verfahren konnte nicht weitergehen. Sie habe wohl eine Panikattacke gehabt, sagte sie. (dpa/cw)