„Schweinerei“ in NRWRodung von Wald an der A2 gestoppt – mit drastischer Maßnahme

Ein Harvester erntet am Waldrand in der Eifel bei Döttingen im Schein seiner Scheinwerfer an einem bedeckten Morgen Holz.

An der A2 bei Vlotho in NRW haben Aktivisten die Rodung eines Waldstückes verhindert. Zumindest vorerst.

Ein Wald an der A2 ist knapp der Rodung durch die Autobahn GmbH entkommen – zumindest vorerst.

von Stefanie Monien (smo)

Abholzen? Einzäunen? Nichts tun? Ein zwei Hektar großes Waldstück an der Autobahn A2 nahe Vlotho in Westfalen erregt gerade die Gemüter von Umweltaktivisten und Behörden.

Am Montag (17. Januar) hätten an dem Waldstück umfassende Rodungsarbeiten seitens der Autobahn GmbH stattfinden sollen. Grund: Angst vor Wildschweinen. 

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Wie die Polizei mitteilte, würden Wildschweine in dem besagten Waldstück Schutz suchen und vor dort aus immer wieder auf die vielbefahrene A2, die Achse zwischen NRW und Berlin, laufen. Eine Umzäunung des Waldstücks hatte die Autobahn GmbH zunächst unter Verweis auf die örtlichen Gegebenheiten abgelehnt.

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Und gegen die für Montagmorgen geplante und genehmigte Rodung sind nun mehrere Umweltschützer aktiv geworden. Sie hatten am Montag den Bagger besetzt, der die Rodungen durchführen sollte. Außerdem demonstrierten mehrere Bürgerinnen und Bürger der Stadt Vlotho sowie BUND-Mitglieder.

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Wie der WDR berichtet, habe die Stadt Vlotho aus mehreren Medien von der geplanten Rodung erfahren. „Das ist veraltet, fadenscheinig und willkürlich, und passt einfach nicht mehr in den Umgang, wie wir ihn erwarten. Und wir erwarten auch, dass sich eine Bundesbehörde mit den regionalen Behörden auseinandersetzt“, hatte Vlothos Bürgermeister Rocco Wilken (SPD) demnach bereits am Sonntag (16. Januar) gesagt. 

Laut Aussage der Stadt Vlotho handele es sich bei dem Waldstück an der Auffahrt zur A2 um ein schützenwertes Biotop. Die Bäume dort böten vielen Tieren und Pflanzen Lebensraum und hätten sich über  20 Jahre entwickeln können.

Am Montagmittag nun wollten die Behörden laut Polizei jetzt über das weitere Vorgehen beraten. Involviert sind neben der Stadt Vlotho unter anderem auch die Untere Naturschutzbehörde. Bei Twitter hatten Umweltschützer am Montagvormittag bereits vermeldet: „Wildschweinwäldchen in Vlotho besetzt“. (smo)