Wie ist das möglich?Ehering fällt ins Klo und taucht 80 Jahre später wieder auf

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Der Ehering (hier ein Foto von einem Ring auf einer Hochzeitsmesse im Jahr 2018) wurde auf wundersame Weise wiedergefunden.

Beelitz – Was für eine verrückte Geschichte, wenn es nicht wirklich so passiert wäre, würde man es nicht glauben!

Alles fing mit einem Missgeschick an. Einer Frau rutschte ihr Ehering vom Finger und das wertvolle Stück fiel auch noch in die Toilettenschüssel. Der Ring schien für immer verschollen. Doch jetzt tauchte er wieder auf. 80 Jahre später!

Frisch Vermählte verliert Ehering im Klo

Aber von vorn. Es muss Ende der 1940er Jahre gewesen sein, wie der Beelitzer Stadtsprecher, Thomas Lähns gegenüber der „Märkischen Allgemeinen“ berichtet. Margarete Herzog war gerade erst verheiratet, da rutschte ihr der Ehering nach dem Händewaschen vom Finger und landete durch missliche Umstände im Klo.

Ein einschneidendes Erlebnis für die Frischvermählte. „Das hat sie mir damals erzählt. Sie war untröstlich, hat den Verlust sogar gemeldet“, erzählt die Tochter Sonja Güldner.

Der Ring schien für immer verloren. Dass er dann doch eines Tages wieder auftauchen würde, daran hatte niemand geglaubt.

Doch jetzt, 80 Jahre später, ist der Ehering wie durch ein Wunder wieder da. „Und wie sich herausgestellt hat, war er nie weit weg“, so Lähns zu der Geschichte, die immer unglaublicher zu werden scheint.

Hobby-Archäologen finden Ehering auf Obstwiese unweit von Wohnhaus

Lähns weiter: „Hobby-Archäologen, die mit dem Metalldetektor kürzlich auf dem für die Landesgartenschau freigelegten Gelände der alten Wassermühle und in der unmittelbaren Umgebung unterwegs waren, haben allerlei Dinge zutage gefördert, unter anderem einen golden schimmernden Ring, auf dem die Initialen H.H. und das Datum 30.3.1940 eingraviert sind.“

Der genaue Fundort des Rings war auf einer Streuobstwiese an der Treuenbrietzener Straße, direkt neben der Wassermühle, also nur wenige Hudert Meter von dem Ort entfernt, wo er in den 1940er Jahren verloren ging.

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Denn die Familie Herzog wohnte damals in der Mühlenstraße 10 in Beelitz, die, wie der Name schon sagt, unweit der Wassermühle und der erwähnten Streuobstwiese liegt.

Die Hobby-Archäologen brachten den Ehering ins Rathaus und das Standesamt konnte aufgrund detaillierter Einträge tatsächlich ermitteln, dass es sich um den Ehering von Margarete Herzog handelt, der vor 80 Jahren im Klo verlorengegangen war.

Aber wie ist das möglich? Wie kann ein Ring nach so langer Zeit plötzlich wieder auftauchen, und wie ist er dorthin gelangt?

So gelangte der Ehering durchs Klo auf der Wiese

Sonja Güldners Mann Siegfried vermutet, dass der Ring im Jahr 1940 mit dem Abwasser in die örtliche Pumpstation gelangt ist. Der daraus gewonnene Klärschlamm wurde von dort aus auf die umliegenden Äcker ausgebracht. Und so gelangte der Ring vermutlich auf der Streuobstwiese unweit vom Wohnhaus seiner Besitzerin.

Wermutstropfen jedoch: Das Ehepaar Herzog ist schon in den 1980er und 1990er Jahren gestorben. Obwohl der Ring jetzt auf so wundersame Weise wiedergefunden wurde, die Braut Margarete wird ihn nicht zurückbekommen.

Aber für ihre Nachkommen ist es ein Segen und eine sichtliche Überraschung. „Damit hätte ich niemals gerechnet“, gesteht Tochter Sonja Güldner. (jv)