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StudieBeliebter Trend im Straßenverkehr bedeutet Todesgefahr

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Immer wieder führt Unachtsamkeit im Straßenverkehr zu schweren Unfällen.

Köln – Auf den Straßen läuft fast niemand mehr „oben ohne“ herum. Kopfhörer am oder Stöpsel im Ohr – das gehört für viele dazu, wenn sie unterwegs sind. Doch der Trend ist gefährlich.

Eine aktuelle Studie der Allianz-Versicherung zeigt: Fußgänger, die im Straßenverkehr Musik hören, sind viermal häufiger in einen Unfall verwickelt als solche, die keine Kopfhörer oder Ohrstöpsel tragen.

Doppeltes Unfallrisiko für Handy-Tipper

Auch, wer „nur“ in sein Handy tippt, während er im Straßenverkehr unterwegs ist, verdoppelt sein eigenes Unfallrisiko bereits.

„Die Nutzung elektronischer Geräte erhöht die Wahrscheinlichkeit für einen Fußgänger, einen Unfall zu erleiden“, fasst Jochen Haug, Schadensvorstand der Allianz, zusammen.

Unfälle durch Kopfhörer können tödlich enden

Im schlimmsten Fall enden diese Unfälle tödlich. Anfang April wurde eine Schülerin (†14) in Willich von einem vorbeifahrenden Traktor überrollt und starb noch an der Unfallstelle (hier mehr dazu).

Nur wenige Tage später fuhr ein Fahrradfahrer (†20) in Wesel trotz geschlossener Schranke über die Gleise und wurde von einem ICE erfasst.

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In Wesel starb ein Mann (20), als er trotz geschlossener Schranke über die Gleise fuhr.

In Düsseldorf lief eine 22-jährige Frau vor eine Bahn und starb (die Details hier).

Eine Kölnerin (28) war durch ein Telefonat abgelenkt, als sie in Ehrenfeld unachtsam die Straße überquerte, von einem Motorrad erfasst und lebensgefährlich verletzt wurde (hier alle Einzelheiten).

Richtig viel Glück hatte im Februar eine Frau (22) aus Bielefeld, die die Warnsignale der Stadtbahn überhörte, angefahren wurde und „nur“ Prellungen und Schürfwunden davontrug. In allen Fällen trugen die Opfer Kopfhörer.

Fußgänger sind besonders in Gefahr

Dabei ist das Risiko, als Fußgänger tödlich zu verunglücken, im Vergleich zu anderen Verkehrsteilnehmern ohnehin besonders hoch.

2017 kamen laut Allianz-Studie in Deutschland 483 Fußgänger ums Leben. Pro einer Milliarde zurückgelegter Personenkilometer verunglückten 14,2 Fußgänger tödlich.

Zum Vergleich: Für Fahrradfahrer lag der Wert bei 9,3 getöteten, für Auto- und Motorradfahrer bei 2,4 getöteten Menschen.

Zahl der Toten seit den 90er Jahren zurückgegangen

Zwar ist zu berücksichtigen, dass Fußgänger für einen zurückgelegten Kilometer normalerweise viel länger im Verkehr unterwegs sind als etwa Autofahrer.

Außerdem ist die Zahl der Toten im Straßenverkehr seit Beginn der 90er Jahre kontinuierlich gesunken – dank verbesserter Sicherheitssysteme. Damals starben noch fast 2000 Fußgänger pro Jahr.

Dennoch kommen immer noch regelmäßig Fußgänger auf Deutschlands Straßen ums Leben. Jetzt sind die zu Fuß gehenden gefragt, ihre Verhaltensweisen im Verkehr zu ändern.

Unfälle durch Kopfhörer: Bessere Sicherheitssysteme gefordert

Denn zwei Drittel der für die Studie befragten Deutschen gab an, beim Gehen zu telefonieren. 45 Prozent machen Fotos oder Videos, 43 Prozent tippen ins Handy, 28 Prozent hören Musik.

Die Studienautoren fordern aber auch eine Verbesserung der Sicherheitssysteme im Auto: Notbremsassistenten, die Fußgänger im Frontbereich und beim Rückwärtsfahren erkennen und im Fall der Fälle den Wagen stoppen.

(mah)