One VeedelElf Rheinland-Engel und ihr Plan von einer besseren Welt

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One-Veedel-Gründer Simon Werner mit Kids in Kapstadt.

von Markus Krücken (krue)

Bergisch Gladbach – Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.

Der bekannte Satz von Erich Kästner gilt dieser Tage in der bitteren Zeit der Corona-Pandemie weltweit mehr denn je.

Buchstäblich gut, dass es da Menschen gibt, die über den Tellerrand des Alltags hinausschauen und in Eigeninitiative an die Schwächsten der Schwachen denken, die nicht auf dem Radar der Allgemeinheit auftauchen.

Es gibt auch aus dem Rheinland und Umgebung namhafte Hilfsinitiativen, die großzügig Projekte in Afrika forcieren.

Hilfsorganisation One Veedel besteht aus elf Kindheitsfreunden

Und seit zwei Wochen gibt es den eingetragenen Verein One Veedel: Einen Zusammenschluss von elf Freunden aus Kindheitstagen, die die Welt einfach ein Stück besser machen möchten und dafür drei Hilfsprojekte angeleiert haben.

„Wir sind elf Freunde, die alle im Bergischen Land aufgewachsen sind. Wir kommen unter anderem aus Overath, Vilkerath und Loope und sind alle Anfang 30. Im Prinzip kennen wir uns seit Kindheitstagen. Durch die Schule, den Fußball sind wir bis heute alle miteinander befreundet. Und dann kam durch Simon Werner irgendwann die Idee, einen gemeinnützigen Verein zu gründen“, schildert Mitglied Lukas Hamels.

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Die afrikanischen Kids beim Training mit dem One Veedel-Gründer.

Der Hintergrund war, dass Werner in Kapstadt quasi aus dem Nichts ein eigenes kleines Fußballcamp für 30 Kinder im Township Imizamo Yethu aus dem Boden stampfte.

Hamels: „Wir haben das hier alle mitbekommen und wollten irgendwie helfen. Also haben wir Klamotten, alte Tornetze und Bälle gesammelt und kiloweise zu ihm geschickt. Und als er dann wieder hier war, keimte der Gedanke immer mehr und Simon war sehr hartnäckig damit. Bis wir es dann durchgezogen haben. Und bis jetzt sind wir sehr glücklich darüber. Auch wenn wir merken, wie viel Arbeit das Ganze bedeutet. Wir haben sowas alle noch nie gemacht, arbeiten Vollzeit und versuchen eben nebenbei, den Verein und die Projekte bekannter zu machen.“

Hilfsprojekt aus NRW: „Wir wollen etwas zurückgeben“

Was ist die Motivation der Truppe?

„Wir wollen etwas zurückgeben. Uns geht es allen sehr gut“, so Werner, der bei der Stadt arbeitet, „Natürlich kann man das nicht pauschalisieren und jeder hat seine eigenen Probleme, aber wir finden, dass es Menschen gibt, denen es deutlich schlechter geht und wir mittlerweile in einem Alter sind, wo man über den eigenen prall-gefüllten Tellerrand hinausblicken sollte. Außerdem haben wir Herzensprojekte, bei denen wir schon vor Ort waren und die wir jetzt noch stärker unterstützen wollen.“

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Auch die Klosterschüler in Myanmar freuen sich über den Besuch der Helfer aus dem Rheinland.

Die besagten Projekte sind weltweit gestreut. Konkret geht es um die die Unterstützung des African Eagles FC im südafrikanischen Township Imizamo Yethu und die Modernisierung des dortigen Sportplatzes.

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Die Verhältnisse in Schulen in Myanmar sind nicht mit hierzulande zu vergleichen.

Die Kids haben keine richtigen Schuhe, kicken barfuß im Schlamm herum. Dann geht es um einen Trinkwasserbrunnen in der Mfuwe-Region in Sambia und zudem um Holztische für Klosterschüler in Myanmar.

Die Zustände, die man auf Bildern alleine sieht, sprechen für sich. Werner: „Für alle drei Projekte schlägt unser Herz.“

One Veedel sucht Fördermitglieder

Die elf Normalos sind Ehrenamtler, die ihre Kosten mit Mitgliedsbeiträgen finanzieren. Die Spenden, betonen sie, kommen zu 100 Prozent in den Projekten an.

Gleichzeitig verhehlen sie nicht: „Trotzdem wird es bei uns bald auch die Möglichkeit geben ein „Fördermitglied“ zu werden. Mit der Summe X, die unsere „Fördermitglieder“ dann überweisen, wollen wir die Verwaltungs-und Werbekosten abdecken und der Rest wird dann auch in die Projekte gesteckt“, so Hamels.

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One Veedel unterstützt den Bau von Trinkwasserbrunnen in Sambia.

In den letzten Wochen allein konnte One Veedel bereits 1200 Euro durch Spenden via Paypal generieren. Der Anfang ist gemacht.

Und wer mit den Jungs spricht, merkt, dass sie noch viel Energie für ihre Projekte übrig haben.

Darum heißt der Verein One Veedel

Der Name ist übrigens Programm. Hamels erklärt: „Wir sind, wie beschrieben, alle im Rheinland verwurzelt und kennen die Veedel in Köln gut. In einem Veedel hilft man sich, lässt den anderen nicht im Stich und kennt sich. Und so sehen wir die Welt. Als One Veedel. Wir leben alle auf dem gleichen Planeten, egal auf welchem Kontinent, egal in welchem Land, egal in welcher Stadt. Deshalb ist die Welt für uns ein großes ‚Veedel‘.

Und wie es weitergeht, wissen die elf Freunde auch schon. Simon Werner erklärt den Plan für die nächsten Monate: „Wir bereiten gerade viele kleine Aktionen vor, um bekannter zu werden und mit den Leuten ins Gespräch zu kommen.

Wir wollen auf Flohmärkte gehen und alte Sachen von uns für den guten Zweck verkaufen und wenn es Corona irgendwann wieder zulässt, soll es auch eine »Gala« geben, bei der wir uns noch mal vorstellen und die Werbetrommel rühren.

Bis dahin machen wir einfach so weiter und geben nicht auf, bis nicht zumindest die drei geplanten Projekte in Südafrika, Sambia und Myanmar verwirklicht sind.“

Hier ist One Veedel zu finden: www.one-veedel.org Mail: info@one-veedel.org