Kein WitzBaby Mila (8 Monate) steht vor Gericht – es soll 13.000 Euro zahlen

Gericht_Symbol

Ein Baby musste nun vor Gericht erscheinen.

Zwickau  – Es erscheint einfach nur absurd: Im Amtsgericht Zwickau sitzt Baby Mila Reinhold auf dem Anklagetisch.

Das acht Monate alte Mädchen kann nicht mal reden, soll aber schon 13.000 Euro Schulden besitzen und diese jetzt auch zahlen. Über den Fall berichtet RTL.

Zwickau: Baby Mila erbte 13.000 Euro Schulden

Sky-Abo, Mobilfunk-Vertrag, Krankenkassen, Bestattungskosten – Milas Schuldenliste ist schier endlos. Aber warum?

Im September 2018 starb Milas Opa Ronny A. Der Rentner war es, der die enormen Schulden anhäufte. Obwohl Mila zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht geboren war, erbte sie die Schulden.

Dann liegt plötzlich eine Gerichtsvorladung im Briefkasten der kleinen Familie. Sophie Reinhold ist geschockt: „Ich dachte mir nur: Wie kriegst du die da jetzt wieder raus? Was machst du da jetzt? Und dann sind wir zum Anwalt“, sagte sie RTL.

Baby Mila hat Schulden: Ein Teil wurde schon erlassen

Rechtsanwältin Kerstin Börner schätzt den Fall so ein:

Zwar schlugen Sophie und ihr Ex-Freund das Erbe aus, wussten aber nicht, dass es an Mila weitergegeben wird. Die 19-jährige Mutter ließ die Sechs-Wochen-Frist für Mila verstreichen. Daher landet der Fall nun vor dem Amtsgericht.

Eine gute Nachricht gibt es immerhin: Die Eigentümerin der Wohnung, in der Ronny A. lebte, erlässt Baby Mila einen Teil der Schulden.

Mama Sophie will jedenfalls weiterkämpfen – damit ihr Kind schuldenfrei aufwachsen kann.

Erbe ausschlagen: Das ist zu beachten

Wer keine Schulden erben möchte, kann die Erbschaft ausschlagen. Dann hat er aber auch keinen Anspruch mehr auf seinen Pflichtteil.

Wichtig: Die Ausschlagung muss innerhalb von sechs Wochen beim Nachlassgericht oder einem Notar erfolgen. Der Antrag kostet 30 Euro.

Wenn Elternteile das Erbe ausschlagen, wird es auf ihr Kind übertragen. Auch hier müssen die Eltern innerhalb von sechs Wochen eine Ausschlagung beantragen. (mah)