20 Meter langToter Riesenwal im Mittelmeer entdeckt – Experten rätseln

riesenwal

Der Kadaver eines Riesenwals schwimmt im Hafenbecken. Die Küstenwache hatte den toten Meeressäuger bei ihrer Suche nach einem anderen, kleineren Exemplar im Golf von Neapel entdeckt. Das Foto wurde am 21. Januar 2021 aufgenommen.

Neapel – Nach dem Fund eines toten Wals im Golf von Neapel geht die Suche nach einem zweiten, wohl verletzten Tier weiter. Das berichtete die Präsidentin der italienischen Meeresschützer von Marevivo, Rosalba Giugni, am Samstag (23. Januar).

  • Totes Finnwal-Weibchen im Golf von Neapel
  • Meeressäuger 20 Meter lang
  • Jungtier wird noch vermisst

Bei den Untersuchungen des verendeten Finnwal-Weibchens in der Hafenstadt Neapel gebe es erste Resultate, erzählte sie. Das rund 20 Meter lange Tier sei danach nicht die Mutter des vermissten, jüngeren Finnwals.

Plastik wurde nicht im Magen des toten Finnwal-Weibchens gefunden

Der Tod des großen Meeressäugers sei, so hätten die Fachleute ermittelt, ungefähr eine Woche her, hieß es in einer Pressemitteilung von Marevivo vom Freitag. Äußere Verletzungen oder Plastik im Magen seien nicht entdeckt worden. Das Tier habe in jüngerer Zeit keinen Nachwuchs zur Welt gebracht.

„Das Ungewöhnliche an dem Fund ist außer der Größe des Finnwals der Ort“, erläuterte Rosalba Giugni am Telefon der Deutschen Presse-Agentur. Er war vor einigen Tagen am Hafen von Sorrent entdeckt worden. „Wenn ältere Wale sterben, schwimmen sie eigentlich nicht Richtung Hafen“, sagte sie. Die Küstenwache hatte den Kadaver zur Analyse am Mittwoch nach Neapel geschleppt.

Jüngerer Wal rammt in Sorrent gegen Hafenmauer

Der jüngere Wal war ebenfalls in Sorrent aufgetaucht und gefilmt worden. Er rammte, so zeigt ein Video, mit dem Kopf gegen eine Hafenmauer. Dabei dürfte sich das Tier verletzt haben. Die Suche nach ihm blieb zunächst erfolglos. Es kursierte die Vermutung, dass der tote Wal seine Mutter sein könnte.

Rosalba Giugni sagte: „Die Wal-Bilder aus dem Mittelmeer haben uns sehr bewegt. Zugleich läuft eine Tragödie von größerer Tragweite weiter: Jedes Jahr werden weltweit Tausende Wale getötet – oft aus kommerziellen Gründen.“ Im Mittelmeer sind mehrere Arten der größten Säugetiere der Welt zu Hause. (dpa)