Mit 44 JahrenTommy Morrison: Der Aids-Tod des „Rocky“-Stars

An der Seite von Sylvester Stallone spielte Box-Champion Tommy Morrison in „Rocky V“.

An der Seite von Sylvester Stallone spielte Box-Champion Tommy Morrison in „Rocky V“.

Tulsa – Er stand mit Box-Legenden wie Mike Tyson im Ring, wurde 1993 gegen George Foreman sogar Weltmeister im Superschwergewicht. Da war Tommy Morrison schon längst ein Weltstar – dank seiner Rolle an der Seite von Sylvester Stallone in „Rocky V“.

Jetzt unterlag der 44-Jährige in seinem schwersten Fight: Gegen ein tödliches Virus, das er bis zuletzt verleugnete.

Morrison – der wegen seiner Verwandtschaft mit John Wayne den Spitznamen „The Duke“ trug – war 1996 HIV-positiv getestet worden. Bis dahin galt er als einer der talentiertesten Boxer, hatte von 52 Profikämpfen drei verloren.

In einer Pressekonferenz gab er seinem „risikoreichen Lebensstil“ die Schuld. Als ihm die Boxverbände die Kampflizenz entzogen, dementierte Morrison plötzlich seine AIDS-Erkrankung: „Die Tests waren falsch. Es ist eine Verschwörung gegen mich.“

Danach folgten weitere Negativschlagzeilen. Morrison weigerte sich, AIDS-Medikamente zu nehmen, verkündete: „Ich sterbe lieber, bevor ich diese Pillen schlucke.“

Bis 2000 wurde er sechsmal wegen Körperverletzung, illegalen Waffenbesitzes und Alkohol am Steuer verhaftet. Er verbrachte drei Jahre im Gefängnis.

2003 stieg er noch zweimal in den Ring. Laut Freunden war Morrison schon über ein Jahr so schwer krank, dass er sein Bett nicht mehr verlassen konnte.

Nach den Worten seines langjährigen Promoters Tony Holden starb Morrison in der Nacht zu Montag in einer Klinik in Nebraska. Die genaue Todesursache bleibt auf Wunsch von Witwe Trish geheim.