Konkurrenz in der LiebeWenn sich Partner immer gegenseitig übertrumpfen

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Kräftemessen in der Beziehung kann für Paare bereichernd sein, wenn es nicht übertrieben wird. Wenn es ein einziges Duell ist mit der Liebe, dann liegt das häufig an mangelndem Selbstwertgefühl.

Konkurrenz belebt das Geschäft, heißt es ja. Doch auch Beziehungspartner können zu Konkurrenten werden. Etwa wenn es darum geht, wer sportlicher oder erfolgreicher im Job ist. Ein bisschen Wettbewerb kann die Beziehung beleben – zu viel sollte es aber nicht sein.

Wer hat die größere Summe auf der Gehaltsabrechnung? Wer hat den spannenderen Freundeskreis? Und wer spielt besser Tennis? So sehr sich zwei Menschen auch lieben: Manchmal mogelt sich Wettbewerbsdenken in den Beziehungsalltag. „Dass Partner bei bestimmten Themen miteinander wetteifern, passiert häufig und ist normal“, sagt Paartherapeutin Anika Bökenhauer.

Meist konkurrieren Partner bei Themen, die in der Beziehung ohnehin eine Rolle spielen. Erfolg im Beruf, Kindererziehung, Haushalt oder Hobbys: All das sind Bereiche, in denen viele wachsam darauf blicken, wie sich der Partner so macht.

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Doch woher kommt der „Ich will besser sein als du“-Gedanke überhaupt? Dahinter stehe oft der Wunsch nach Abgrenzung, erläutert Paartherapeutin Vera Matt. „Um nicht miteinander zu verschmelzen, treten die Partner in einen Wettbewerb.“ Oft stecken hinter dem Wetteifern sogar gute Motive: für die eigene Selbstverwirklichung einzustehen oder die Beziehung zu kämpfen.

Wer tut mehr für die Liebe?

Anika Bökenhauer hat dafür ein Beispiel: „Manchmal reiben sich Paare an der Frage, wer am meisten für die Beziehung tut. Dahinter steht der Wunsch, eine gute Partnerschaft zu haben.“ Dies sei ein gutes Ziel. Konkurrenz sei allerdings keine gute Strategie, um es zu erreichen. Denn wenn Partner zu Konkurrenten werden, mischen sich rasch Vorwürfe oder Überheblichkeit in die Beziehung.

Auch ein geringes Selbstwertgefühl kann übrigens die Ursache sein. Wer das Gefühl verspürt, nicht gut genug zu sein, gibt sich womöglich besonders viel Mühe, um sich gegenüber dem Partner oder der Partnerin zu behaupten. „Wenn man sich selbst liebt, fällt es leichter, den Partner so zu akzeptieren, wie er ist“, sagt Ilona Burghoff, psychologische Beraterin. Dies könne das Wettbewerbsdenken in der Beziehung verringern.

Wie komme ich da raus?

Kritisch wird es, wenn Paare aus dem Duell-Modus nicht mehr herausfinden. Doch wie lässt sich die Konkurrenz in einer Beziehung auflösen? Bökenhauer rät dazu, sich selbst zu erforschen. Welches Thema, welches Bedürfnis steckt hinter der Konkurrenz? Und: Lässt sich dieses Ziel auch erreichen, ohne mit dem oder der Liebsten in einen Wettstreit zu treten? Der zweite Schritt ist, sich mit dem Partner zu besprechen. „Viele Partner trauen sich nicht, etwas zu sagen und hoffen, dass sich die Situation von allein klärt. Doch um die Konkurrenz aufzulösen, kommt das Paar nicht darum herum, miteinander zu sprechen“, so Burghoff. Sie rät dazu, dem Partner die eigenen Gefühle zu schildern und auch Verständnis für seine Sichtweise zu entwickeln. Das Gespräch über die Konkurrenz dürfe nicht selbst zu einem Kampf werden.