Affäre GucciFaule Mord-Witwe will im Knast bleiben

Patrizia Reggiani bei der Gucci-Beerdigung

Patrizia Reggiani bei der Gucci-Beerdigung

Rom  – Am 27. März 1995, dem Tag, als ein gekaufter Mörder ihrem Gatten Maurizio Gucci (46) in der Via Palestro in Mailand vier Kugeln in den Körper jagte, schrieb Patrizia Reggiani nur ein Wort in ihr Tagebuch: „Paradeisos“ – das griechische Wort für Paradies.

Zwei Jahre liefen die Ermittlungen im Mordfall um den Gucci-Erben und den Chef des noblen Modehauses danach in die falsche Richtung. Dann führte ein anonymer Hinweis die Polizei auf die Spur zur rachsüchtigen Signora.

Zusammen mit dem Hotelportier Ivano Savioni und der neapolitanischen Kartenlegerin Pina Auriemma hatte Patrizia Reggiani („die schwarze Witwe“, „die Lila-Lidschatten-Lady“) den Mord an ihrem Ehemann geplant, einen Killer angeheuert. 1997 verurteilte ein Gericht die Mörderbande zu hohen Strafen, Patrizia Reggiani muss zunächst 29 Jahre, nach einer Revision 26 Jahre ins Gefängnis.

Nach knapp der Hälfte der Strafe könnte sie nun in den offenen Vollzug. Ihre Antwort aus dem San-Vittore-Gefängnis in Mailand: Sie lehne das Angebot eines offenen Vollzugs ab, ließ die 63-Jährige mitteilen. Die Auflage für den Freigang: Signora müsste sich Arbeit suchen. „Ich habe noch nie in meinem Leben gearbeitet und ich habe nicht vor, jetzt damit anzufangen“, erklärte Reggiani kaltschnäuzig.

Ebenso pragmatisch hatte sie auch den Mord an ihrem Mann in Auftrag gegeben. „Es gibt kein Verbrechen, das man mit Geld nicht kaufen könnte“, hatte sie notiert. Das Kopfgeld für Maurizio schien ihr aus vielerlei Gründen eine lohnende Investition zu sein.

Erstens: Maurizio hatte Patrizia längst für Paola Franchi, eine Innendesignerin, abserviert. Zweitens: Er, der sein Imperium für 170 Millionen Dollar an einen Investor verkauft hatte, knauserte mit dem Unterhalt.

Patrizia setzte alles auf den großen Wurf – das Gucci-Erbe – und verlor. Die Frau, die von sich sagte, sie weine lieber in einem Rolls Royce, als glücklich auf einem Fahrrad zu sitzen, wird auch die nächsten Jahre im Gefängnis verbringen. Die Reggiani kümmert sich dort um Grünpflanzen und um ein Frettchen, heißt es.