Spektakulärer Fund auf dem MondUS-Forscher machen irre Entdeckung

Rost auf dem Mond

Eigentlich ist das völlig unmöglich: Forscher haben Rost auf de Mond gefunden – doch woher sollen Eisen und Sauerstoff kommen? Denn diese Elemente sind dafür notwendig... Das Mond-Foto wurde 2019 in Dresden aufgenommen.

Honolulu – Wie ist das bitte möglich? US-Forscher der Universität von Hawaii haben im Jahr 2020 auf unserem Himmelstrabanten einen Fund gemacht, den es eigentlich gar nicht geben dürfte. Der Mond ist nunmehr 4,5 Milliarden Jahre alt – und ist bis heute offensichtlich für eine Überraschung gut.

Wie kommt der Rost auf den Mond?

Wie die Forscher im Fachmagazin „Science Advances“ mitteilen, haben die Forscher nämlich Hämatit an beiden Mond-Polen nachweisen können – das ist eine Form von Rost. Und das, obwohl es dort weder flüssiges Wasser noch Sauerstoff gibt. Beides wäre für die Entstehung von Rost nämlich eigentlich vonnöten.

Bei uns auf der Erde entsteht Rost, wenn Eisen oxidiert. Heißt: Wenn Eisen mit Wasser und Luft in Berührung kommt. Wie also kommt der Rost plötzlich auf den Mond?

Rätsel um Rost auf dem Mond

Die Wissenschaftler stehen vor einem Rätsel, doch liefern sie eine mögliche Erklärung:

  • Die Erde könnte dafür verantwortlich sein
Mondoberflaeche_Orbiter

Bilder der Mondsonde „Lunar Reconnaissance Orbiter” (LRO), die seit über zehn Jahren unter anderem bei der Suche nach sicheren Landeplätzen für künftige bemannte Mondexpeditionen Ausschau halten soll. Nun haben Forscher Rost auf der Mondoberfläche gefunden.

„Unsere Hypothese ist, dass lunares Hämatit durch die Oxidation von Eisen auf der Mondoberfläche durch den Sauerstoff aus der oberen Atmosphäre der Erde entsteht, der in den letzten Milliarden Jahren kontinuierlich vom Sonnenwind auf die Mondoberfläche geblasen wurde, wenn sich der Mond im Erdmagnetschweif befindet“, erklärt die Forscherin Shuai Li, die als Hauptautorin mit an der Studie arbeitet.

Rost auf dem Mond: Spuren von Sauerstoff nachweisbar

Heißt: Der Mond hat zwar keine eigene Atmosphäre, doch es lassen sich trotzdem Spuren von Sauerstoff nachweisen. Die stammen von unserer Erde, die ihr Magnetfeld wie einen Windsack hinter sich herzieht. Der Sauerstoff könnte aus diesem Schweif bis zum Mond gelangen.

Mond_05092020

Vollmond über Frankfurt (am 02. September): Der Rost ist nur mit einer Spektralanalyse sichtbar.

Stellt sich nur noch die Frage: Woher stammt das Wasser? Schließlich liegt der Großteil des Mondes ja trocken – allein in Kratern, die sich im kalten Schatten befinden (Temperaturen um die – 160 Grad), könnte sich Wassereis bilden. Doch diese Stellen sind von den Fundorten mit Rost weit entfernt.

Rost auf dem Mond: Staubpartikel mit verantwortlich?

Der Ansatz der Wissenschaftler: Wassermoleküle in der Mondoberfläche. Ihre Vermutung ist, dass bestimmte Staubpartikel, die den Mond mit sehr hoher Geschwindigkeit bombardieren, diese Moleküle freisetzen. So könnten sie sich im Boden in dem Eisen vermischten, Rost entsteht.

Die hohe Temperatur, die beim Aufprall dieser Partikel entsteht, tut ihr Übriges: Sie verstärkt die Oxidation zusätzlich.

Doch ein wirklicher Beweis für die Thesen steht aus: Bislang gibt es nur optische Nachweise. Die Hinweise auf Hämatit stammen von Daten vom indischen Mond-Orbiter Chandrayaan-1. Wer das Rost-Geheimnis lösen will, müsste also mal wieder auf dem Mond vorbeischauen. Doch der letzte Mensch war 1972 dort zu Besuch. (mg)