„Es war wie ein Krimi“Hund macht spektakulären Fund am Strand

Seit fast neun Jahrzehnten gilt dieses Tier als ausgestorben, ist kaum erforscht und lebt womöglich nur an einem einzigen Ort auf der Erde: Nun hat ein Hund hat nun ein Exemplar am Strand entdeckt. 

von Martin Gätke (mg)

Forschende suchen in Südafrika seit zwei Jahren intensiv nach einer extrem seltenen Tierart, dem De Wintons Goldmull. An einem Strand werden sie nun endlich fündig – dank eines Hundes. 

Der Collie war vom Endangered Wildlife Trust (EWT) als Geruchsspürhund für eine nahezu aussichtslose Suche eingesetzt worden. Er schnüffelte über viele Monate intensiv nach Spuren des Goldmulls.  Das blinde Tier mit dem seidig schimmernden Fell, das wie ein Maulwurf gräbt, wurde zuletzt 1936 von Menschen gesichtet. Nun hat der Spürhund das seltene Tier wiederentdeckt. 

Südafrika: Hund macht spektakulären Fund am Strand

Die Forschenden konnten lange nicht bestätigen, ob die Art überhaupt noch auf der Erde lebt, bis der Hund in Südafrika endlich fündig wurde. Das gab das EWT-Team am Dienstagmorgen (28. November 2023) auf Facebook bekannt.

Sie entdeckten an den Stränden rund um die kleine Hafenstadt Port Nolloth (Nordkap) Spuren von dem Goldmull. 

Die blinden Maulwürfe leben fast ausschließlich unter der Erde und hinterlassen keine Tunnel, wie andere Maulwurfarten. Laut EWT scheinen sie durch den Sand zu „schwimmen“, und ihr äußerst empfindliches Gehör macht sie auf Vibrationen über dem Boden aufmerksam, sodass sie sich unbemerkt in den Boden graben können. Vielleicht ein Grund, warum das Tier zu den weltweit meistgesuchten verschollenen Arten gehört.

Südafrika: Es soll noch mindestens zwei Exemplare von dem Tier geben

Die Anstrengungen des Endangered Wildlife Trust zusammen mit der Universität von Pretoria waren unglaublich: Täglich durchsuchten die Forschenden bis zu 18 Kilometer in den Dünen ab. „Zum Glück hatten wir ein fantastisches Team voller Enthusiasmus und innovativer Ideen“, erklärt Esther Matthew, Senior Field Officer bei EWT.

Mithilfe von über hundert DNA-Proben, die an den Stränden und Dünen an der Nordwestküste Südafrikas gesammelt wurden – Hautzellen, Fellhaare, Körperausscheidungen – lieferten sie den Beweis, dass es noch mindestens zwei Exemplare von De Wintons Goldmull mit. Der Spürhund habe dann die Tunnel der Tiere aufgespürt, erklärt Matthew. „Es war wie ein Krimi.“ Am Ende gelang es den Forschenden sogar, die niedlichen Tiere auf Video und Fotos festzuhalten.

„Jetzt, wo wir wissen, dass es den kleinen goldenen Maulwurf noch gibt, wissen wir, dass wir ihn immer noch retten können“, erklärt der Tierschützer Devin Murphy. Seine NGO „Re:Wild“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, nach lange vermissten Tierarten zu suchen.