Gute Nachricht des TagesAuf Reisfeldern: Watschelnde Enten sorgen für ungeahnten Effekt

Enteherde auf einem Reisfeld

Watschelnde Entenherden, wie hier am 5. Mai 2022, sollen auf Reisfeldern einen positiven Einfluss auf die Umwelt haben.

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In China, Japan, Vietnam sowie anderen ost- und südostasiatischen Ländern führen Landwirt und Landwirtinnen regelmäßig Entenherden auf ihre Reisfelder. Das hat positive Auswirkungen auf ihren Ertrag, die Gesundheit und die Umwelt.

Integrated Rice-Duck Farming heißt diese Art von Reisproduktion, kurz IRDF. In manchen Ländern wird sie schon seit Hunderten von Jahren angewendet, wie das  Good News Magazin berichtet.

Integrated Rice-Duck Farming: Enten sollen Schädlinge fressen

Dabei verbringen die Enten und ihre Küken einige Stunden pro Tag über mehrere Wochen auf einem Reisfeld. Dort fressen sie Schädlinge wie Unkraut und Insekten, die etwa Krankheiten wie Schistosomiasis übertragen können.

Für die Bäuerinnen und Bauern erleichtert es ihre Arbeit, reduziert ihre Kosten und hat gesundheitliche Vorteile, weil sie beispielsweise weniger chemische Pestizide einsetzen müssen. Auch auf chemisches Düngen können sie öfter verzichten, denn die Ausscheidungen der Enten genügen häufig.

Enten stimulieren die Erde

Wenn die Enten über die Felder watscheln, mit ihren Flügeln schlagen oder mit ihren Schnäbeln nach Nahrung wühlen, stimulieren sie auf natürliche Weise die Erde, lockern und belüften sie. Dadurch können etwa mehr Nährstoffe wie Stickstoff und Phosphor an die Reispflanzen gelangen.

Studien zufolge könnte IRDF der globalen Erderhitzung und ihren Folgen sogar direkt entgegenwirken, weil die Bewegungen der Enten die Menge an Methan, das aus der Erde dringt, verringern können.

Enten-Farming: Mehr Ertrag zu weniger Kosten

Mit IRFD können Landwirte und Landwirtinnen mehr Reis zu weniger Kosten anbauen als mit herkömmlichen Methoden. In einer Fallstudie aus Nepal in Zusammenarbeit mit Oxfam, fand Climate Action Network South Asia heraus, dass diese Technologie die Produktivität von Reis um 20 Prozent, den Nettogewinn der Landwirtinnen und Landwirte um 50 Prozent steigern könnte.

Auf den Philippinen sanken, laut einer Recherche der humanitären Organisation ICCO (heute Cordaid), die Produktionskosten von Reis um 30 Prozent, während sich die Produktivität mehr als verdoppelte. (gnm)