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Krasse Szenen in AntarktisKreuzfahrt-Touris können nicht fassen, was vor ihnen passiert: „Unglaublich“

Unser Archivbild (2014) zeigt Menschen auf einer Kreuzfahrt in der Antarktis, hier mit Hapag-Lloyd. Ein Kreuzfahrtschiff und seine Besatzung wurde nun Zeuge eines spektakulären Naturschauspiels mitten im Meer.

Unser Archivbild (2014) zeigt Menschen auf einer Kreuzfahrt in der Antarktis, hier mit Hapag-Lloyd. Ein Kreuzfahrtschiff und seine Besatzung wurde nun Zeuge eines spektakulären Naturschauspiels mitten im Meer.

Es sind beeindruckende Szenen mitten in der Antarktis, die sich seit mehr als einem Jahrhundert nicht mehr in der Form abgespielt haben. Kreuzfahrt-Touris waren bei dem einmaligen Augenblick dabei.

von Martin Gätke (mg)

Es muss ein magischer, einmaliger Moment gewesen sein, dem die Passagierinnen und Passagiere da mitten auf dem Meer nördlich der Antarktischen Halbinsel beiwohnen durften. Ein Moment, der sich seit mehr als einem Jahrhundert in dieser Form nicht mehr abgespielt hat.

Statt der ansonsten spiegelglatten und ruhigen Wasseroberfläche in den Gewässern des Südpols fand auf und unter dem Meer ein Naturspektakel statt, das seinesgleichen sucht. 

Antarktis: Kreuzfahrtschiff-Besatzung macht spektakuläre Entdeckung

Hunderte und aberhunderte Wale, so weit das Auge reichte: Rund 1000 Finnwale, so schätzen die Expertinnen und Experten, versammelten sich in der Nähe von Coronation Island in antarktischen Gewässern zu einer wahren Fressorgie. In riesigen Gruppen stießen sie ins Wasser und aus dem Wasser heraus, um Krill zu fressen. 

Böse Entdeckung in der Antarktis: Forschende machen beunruhigenden Fund in uraltem Tier

Ein spektakuläres Naturschauspiel, dem die Crew des Kreuzfahrtschiffs „National Geographic Endurance“ beiwohnen durfte: Wie die Passagierinnen und Passagiere berichten, tummelten sich so viel Tiere im Wasser, dass sogar ihr Blas dafür sorgte, dass die Luft um das Schiff herum feuchter wurde. Sogar der „Mundgeruch“ der Wale sei wahrnehmbar gewesen, heißt es. 

Das Naturereignis fand bereits im Januar 2022 statt, ihre Beobachtungen haben die teilnehmenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler um den Naturforscher und Zoologen Conor Ryan von Lindblad Expeditions, dem Veranstalter der Kreuzfahrt, aber erst im März 2023 im Fachmagazin „Ecology“ veröffentlicht. 

„Was uns letztes Jahr nördlich von Coronation Island begrüßte, war unfassbar: Wale bis zum Horizont“, so beschreibt es Conor Ryan gegenüber „National Geographic“.  „Sobald wir näher kamen, war das Geräusch vom Blas der Wale überall um uns herum zu hören, ihr kondensierender Atem sorgte dafür, dass unsere Kameraobjektive und Sonnenbrillen regelmäßig gereinigt werden mussten.“

Lindblad Expeditions zeigt auf Youtube ein Video dieses spektakulären Ereignisses, hier können Sie es sich ansehen:

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Stanford, die Fotos und Videos des Naturschauspiels analysiert haben, sagen, dass diese riesige Ansammlung von Bartenwalen die größte sein könnte, die seit dem Ende des industriellen Walfangs im späten 20. Jahrhundert beobachtet werden konnte.

Antarktis: Reisende machen seltenen Fund - „außergewöhnlich“

Zuvor lag die größte aufgezeichnete Ansammlung von Finnwalen bei nur 300 Tieren – nun haben sich laut Schätzungen 830 bis 1.153 Wale im Meer getummelt. 

„Vor etwas mehr als hundert Jahren wäre so etwas wahrscheinlich nicht so ungewöhnlich gewesen“, erklärt Matthew Savoca, Meeresökologe in Stanford und Mitautor der Studie. Mit einem Gewicht von 80 Tonnen sind Finnwale nach den Blauwalen die zweitgrößte Walart.

Einst bevölkerten rund eine Million dieser Kolosse die Weltmeere, doch ein Jahrhundert voller Walfang hat ihre Zahl um etwa 98 Prozent reduziert. Die International Union for Conservation of Nature (IUCN) stuft die Art als vom Aussterben bedroht ein, obwohl ihre Zahl aktuell zunimmt.

Antarktis: Krill-Fangschiffe sind Bedrohung für Finnwale

Die unglaubliche Entdeckung in der Antarktis stimmt Savoca sowie seine Kolleginnen und Kolleginnen nun optimistisch, was die baldige Erholung der Finnwal-Population im Südpolarmeer angeht. Dennoch sind die Expertinnen und Experten gleichzeitig besorgt: Eine der Bedrohungen für die Wale sind Schiffsunfälle, und dass sie sich in den riesigen Netzen verfangen.

Zuletzt wurden die Wale vermehrt inmitten mehrerer industrieller Krill-Fangschiffe gesichtet, das trübte die Freude der Forschenden. Trotz der massiven Ansammlung von Walen fischen die Schiffe weiter.  „Das war ein ziemlich schockierender Anblick“, erklärte Ryan.

Er warnt in der Studie davor, dass mit der steigenden Zahl von Walen auch die Zahl der gefährlichen Zusammenstöße mit Krill-Fangschiffen zunehmen wird – es sei denn, es werden entsprechende Maßnahmen ergriffen.