AntarktisEis schmilzt immer schneller – Satelliten offenbaren dramatische Wahrheit

Ein Eisberg schwimmt am 29. Januar 2021 im südlichen Ozean.

Der Klimawandel ist in der Antarktis deutlich zu spüren. Das Foto wurde am 29. Januar 2021 in der Antarktis aufgenommen.

Das Eis in der Antarktis schmilzt. Die Situation ist aber schlimmer als angenommen – neue Studien offenbaren mithilfe von Satellitendaten eine traurige Wahrheit. Selbst Forscher haben damit nicht gerechnet.

Die Lage wird immer dramatischer und mittlerweile dürfte mehr als klar sein: Der Klimawandel ist ernst zu nehmen. Jetzt sind abermals besorgniserregende Satelliten-Daten an die Öffentlichkeit geraten, die verdeutlichen, wie schlimm es wirklich um unsere Erde steht.

Vor allem die Antarktis leidet unter der Erderwärmung. Wissenschaftler betrachten die Situation mit Besorgnis. Das Eis in der Antarktis schmelze nämlich mit „beängstigender Geschwindigkeit“.

Klimawandel: Eis in der Antarktis schmilzt immer schneller

In der Antarktis ist der Klimawandel deutlich zu spüren: In nur drei Jahren (2019 bis 2021) ist das Eis um 50 Zentimeter geschmolzen – umgerechnet also um 16 Prozent. Die Online-Publikations- und Nachrichtenquelle „Sciencelaert.com“, welche über neue und geprüfte wissenschaftliche Entdeckungen informiert, berichtete über die Ergebnisse der Antarktis-Studie, die von den Polarforschern Sahra Kacimi und Ron Kwok auf der Seite „Geophysical Research Letters“ veröffentlicht wurden. Laut dieser Studie hat die Antarktis in den letzten 18 Jahren ein Drittel ihres Volumens verloren – das sind rund 6.000 Kubikzentimeter. Eine erschreckende Quote.

Laut dem Polarforscher Ron Kwok müsse die Tiefe des Schnees, die Dicke des Eises und das Volumen gleichermaßen betrachtet werden. Die Studie, welche die Ereignisse in den letzten 18 Jahren offenlegt, ist übrigens keine normale Studie: Es ist die Erste, die mithilfe von unzähligen Satelliten-Daten nicht nur die Dicke des Eises, sondern auch die Tiefe des aufliegenden Schnees untersucht.

Dafür wurden zwei Satelliten mit unterschiedlichen Funktionen genutzt. Der eine nutzt Laser-Strahlen, der andere sammelt seine Informationen durch Radiowellen. So können genauere Auswertungen stattfinden. In den Jahren davor wurde die Eisdicke deswegen bis zu 20 Prozent zu dick oder zu dünn eingeschätzt.

Klimawandel: Forschungsergebnisse sind erschreckender als erwartet

Es ist wichtig, zwischen mehrere Jahre altem und frischem, aus der aktuellen Saison stammendem Eis zu unterscheiden. Während das alte Eis nämlich deutlich schwerer und resistenter ist, verhält sich frisches Eis genau gegenteilig: Es ist leichter und schmilzt schneller. Umso erschreckender ist es, dass in den letzten drei Jahren 50 Zentimeter des alten Eises geschmolzen ist.

Polarforscherin Sahra Kacimi verrät, dass selbst die Wissenschaftler von diesen Daten überrumpelt wurden: „Wir haben nicht wirklich damit gerechnet, dass das Eis in nur drei Jahren so viel dünner geworden ist.“

Die Geschwindigkeit, mit der das Eis schmilzt, bringt auch für uns einige Gefahren mit sich. Weniger Eis kann weltweit unzählige Ökosysteme beeinträchtigen. Die Schäden können allerdings noch weiter reichen: Das Schmelzen der Antarktis kann die Meeresströme gefährlich verändern und den Klimawandel noch weiter beschleunigen.

Eisfreie Sommer in der Antarktis möglich

Weiterhin finden fortlaufende Untersuchungen in der Antarktis statt. Kacimi hat außerdem eine düstere Prognose: „Aktuelle Modelle sagen voraus, dass wir Mitte des Jahrhunderts eisfreie Sommer in der Arktis erwarten können, wenn das ältere Eis, das dick genug ist, um die Schmelzsaison zu überstehen, verschwunden ist.“

Es gibt nur einen Weg, um den Klimawandel zu stoppen: Die Emissionen aus fossilen Brennstoffen müssen deutlich reduziert werden. Was unmöglich klingt, ist aber noch möglich – und jeder Einzelne kann etwas dafür tun. (sai)