Sparen Sie sich das Geld für AlufolieBienenwachstücher selber machen – so geht's!

Bienenwachstuch

Bienenwachstücher sind eine nachhaltige Alternative zu Alufolie.

von Julia Bauer (jba)

In den meisten deutschen Haushalten gehören Frischhalte- und/oder Alufolie zum Pflichtbestand in der Küche. Dabei sind beide Hilfsmittel nicht nur schädlich für die Umwelt, sondern mitunter auch für unsere Gesundheit. 

Laut Verbraucherzentrale kann Aluminium über Lebensmittel oder Kosmetika in den Körper gelangen. Vor allem säure- und salzhaltige Lebensmittel sollten dabei nicht mit Aluminium in Kontakt kommen.

Aluminium kann die Gesundheit gefährden

Über Lebensmittel aufgenommenes Aluminium gilt nicht als akut gesundheitsschädlich, denn die Giftigkeit wird als gering eingestuft. Das Metall kann sich aber im Körper anreichern. Zwar wird ein Großteil des aufgenommenen Aluminiums bei gesunden Menschen über die Niere ausgeschieden, nicht ausgeschiedenes Aluminium kann sich laut Verbraucherzentrale aber im Laufe des Lebens vor allem in der Lunge und dem Skelettsystem anreichern. Dadurch steigen die Risiken für Nerven- und Nierenerkrankungen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) nennt auch Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit sowie Effekte auf die Knochenentwicklung.

Vorsorglich sollte die Aufnahme an Aluminium möglichst gering sein: Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat ein Milligramm Aluminium je Kilogramm Körpergewicht als maximal tolerierbare Aufnahmemenge pro Woche festgelegt.

Alufolie: zusätzliche Zufuhr von Aluminium für den Körper

Aluminium ist in vielen Lebensmitteln ein natürlicher Bestandteil – zum Beispiel in Trinkwasser, Gewürzen, schwarzem Tee, Rucola oder Laugengebäck. Um die Belastung des Körpers mit Aluminium zu minimieren, geht es also nicht darum, Lebensmittel mit einem natürlichen Gehalt an Aluminium zu meiden, sondern eine zusätzliche Zufuhr zu vermeiden. Dazu zählt etwa der Einsatz von Alufolie im Haushalt. 

Bienenwachstücher ersetzen Alufolie 

Eine tolle Alternative zur Frischhaltefolie sind wiederverwertbare Bienenwachstücher. Die kann man mit wenig Aufwand selber machen. Dafür braucht man:

  • Stofftücher aus Baumwolle oder Leinen
  • Bienenwachspastillen
  • pflanzliches Speiseöl
  • Backpapier, ein großes Backblech und einen Ofen
  • Ein Bügeleisen und Bügelbrett

Die meisten Zutaten dürfte jeder zu Hause haben. Bienenwachs bekommt man im Drogeriemarkt. Der ist zwar nicht ganz günstig, der Preis sollte sich aber durch die in Zukunft fehlenden Ausgaben für Frischhalte- und Alufolie relativieren.

Schritt 1: Zunächst muss man die Tücher einölen, also alle 3-5 Zentimeter einen Tropfen Öl auf das ausgebreitete Tuch geben. 

Schritt 2: Dann kann man die Wachspastillen gleichmäßig auf dem Tuch verteilen. Je mehr Pastillen man nimmt, desto steifer wird das Tuch am Ende.

Schritt 3: Anschließend gibt man die Tücher bei ca. 70 Grad in den Backofen und wartet etwa 10 Minuten, bis das Wachs geschmolzen und in das Tuch eingezogen ist.

Schritt 4 Sobald die Tücher fertig sind, kann man sie an den Ecken vom Backblech ziehen und ein paar Mal in der Luft schwenken. Danach sollte man sie auskühlen lassen.

Schritt 5 Im letzten Schritt werden die Tücher gebügelt. Das geschieht zwischen zwei Backpapieren, damit es keine Sauerei gibt. Vorsicht: Nicht zu feste drücken!

Bienenwachstücher sind antibakteriell und wiederverwertbar 

Das Tuch ist perfekt, wenn es beim Knicken in Form bleibt, aber nicht zu steif ist. Am der Oberfläche des trockenen Tuchs sollten sich keine Wachsreste mehr befinden. Ist das doch der Fall, sollte man erneut drüber bügeln, diesmal aber mit einem Küchenpapier oder einem anderen Baumwolltuch zwischen dem Wachstuch und dem Bügeleisen.

Mit dem fertigen Wachstuch – antibakteriell und wiederverwertbar – kann jetzt alles verpackt werden, wofür vorher Alu-oder Frischhaltefolie gebraucht wurde. 

Bienenwachstücher eignen sich zum Einpacken oder Abdecken für Obst, Kuchen, Pausenbrote, Joghurtbecher, Speisereste, Käse etc. Nicht geeignet sind sie für Fleisch, Fisch oder Eier. Gereinigt werden die Tücher mit kaltem oder lauwarmem Wasser, nur wenn nötig mit alkoholfreiem Spülmittel. (msc/jba)