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Flammen-Inferno in TroisdorfRiesige Halle mit 200 Tonnen Sperrmüll brennt lichterloh

Die Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen können die brennende Halle in Troisdorf nicht betreten und löschen nur von außen.

Die Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen können die brennende Halle in Troisdorf nicht betreten und löschen nur von außen.

Dramatische Nacht in Troisdorf! Auf dem Gelände der RSAG ist ein gewaltiger Brand ausgebrochen - erneut! Eine Halle mit 200 Tonnen Sperrmüll steht in Flammen. Genau vor einem Monat hatte es hier bereits gebrannt.

Der Notruf ging in der Nacht zu Mittwoch (3. September) um 0.35 Uhr ein. Die Brandmeldeanlage hatte ausgelöst – doch was oft ein Fehlalarm ist, war diesmal der Beginn eines dramatischen Großeinsatzes.

„Schon auf der Anfahrt sah der Einsatzleiter Rauch und hat weitere Kräfte hinzugerufen“, berichtet Peter Kern, Pressesprecher der Troisdorfer Feuerwehr.

Vor Ort eskalierte die Lage blitzschnell. Zuerst züngelten Flammen nur aus dem Dach der 3500 Quadratmeter großen Halle. Doch Minuten später fraß sich eine gewaltige Feuerwalze über das Gebäude, Fenster zerbarsten unter der enormen Hitze. Im Inneren schossen die Flammen meterhoch aus den Müllbergen empor.

Einsatzleiter Daniel Schwamborn zögerte keine Sekunde und löste Stadtalarm aus! Die gesamte Feuerwehr Troisdorfs war nun im Einsatz. Auch aus Hennef, Neunkirchen-Seelscheid, Lohmar und Niederkassel eilte Verstärkung herbei. Die Kameradinnen und Kameraden aus Hennef brachten sogar zwei Tankwagen mit je 14.000 Litern Wasser mit.

An ein Betreten der Halle ist nicht zu denken. „Wir müssen davon ausgehen, dass der gesamte Sperrmüll in der Halle brennt. Deswegen können wir sie nicht betreten“, erklärte Kern. Mit einem Radlader rissen die Einsatzkräfte die Tore ein, um das Flammen-Inferno wenigstens von außen bekämpfen zu können.

Ein weiteres Problem bereitete den rund 200 Einsatzkräften Sorgen: die Wasserversorgung. „Es gibt zwar Hydranten auf dem Gelände, aber wir löschen mit so vielen Schläuchen, dass das Wasser nicht reicht“, so der Sprecher. Eine Einheit musste Löschwasser aus der nahen Sieg zum Brandort pumpen.

Über Stunden zog eine dichte, schwarze Rauchwolke in Richtung Nordwesten. „Am Flughafen haben sie Probleme, der Flugverkehr ist aber noch nicht beeinträchtigt“, sagte Kern. Für die Bevölkerung wurde eine NINA-Warnung ausgelöst. Betroffen sind neben Troisdorf auch Menschen in Rösrath, Bergisch Gladbach, Odenthal und Burscheid. „Wir appellieren an die Leute, Fenster und Türen geschlossen zu halten.“ Die Messungen der Schadstoffe in der Luft ergaben bisher aber „keine Auffälligkeiten.“

Der Einsatz dauert am Morgen weiter an. Mit einem Löschunterstützungsfahrzeug (LUF), einem riesigen Ventilator auf Ketten, wird der Rauch aus der Halle geblasen. Auch das Technische Hilfswerk wurde angefordert. Es ist bereits der zweite Großbrand auf dem Gelände in kurzer Zeit, nachdem schon am 3. August ein Restmüllbunker gebrannt hatte.

„Das ist hart – natürlich ist jeder Brand einer zu viel“, sagte RSAG-Sprecher Philip Moll. Oft seien falsch entsorgte Akkus die Ursache für solche Feuer. Ob das auch hier der Fall war, sei aber reine Spekulation. Während die Löscharbeiten noch laufen, hat die Kriminalpolizei bereits die Ermittlungen aufgenommen. Die Mendener Straße bleibt gesperrt. (red)