Eine Müllverbrennung in Hürth wird zum Klima-Projekt.
Müll-RevolutionHürther Anlage könnte zum Klima-Retter werden

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Die Müllverbrennungsanlage Knapsack befindet sich im Chemiepark Hürth Knapsack. Sie ist seit 2009 in Betrieb.
Wird unser Müll bald zur Wunderwaffe gegen den Klimawandel? Im Chemiepark Knapsack in Hürth könnte genau das bald Realität werden! Ein spektakuläres Projekt namens „EEW CaReS Knapsack“ will das Klimagas Kohlendioxid direkt aus dem Schornstein der Müllverbrennung fischen, per Pipeline wegschicken und für immer speichern.
Noch ist alles in der Prüfphase, aber die Idee klingt vielversprechend. Ob die Müll-Revolution wirklich kommt, hängt aber am Geld und an der Politik. Darüber informierten sich jetzt auch die CDU-Abgeordneten Dr. Georg Kippels und Thomas Okos sowie weitere Vertreterinnen und Vertreter bei einem Besuch direkt vor Ort.
So kann Müllverbrennung aktiver Klima-Helfer werden
Für das Mega-Projekt haben sich starke Partnerinnen und Partner zusammengetan: Der Chemieparkbetreiber Yncoris ist dabei, genauso wie die Energie-Experten von SEFE und der Pipeline-Riese OGE. Jeder packt mit an, damit der Plan aufgeht.
Die Vision ist größer als nur eine Anlage: Im Raum Köln könnte ein ganzes Netzwerk entstehen. Auch andere Firmen, die das Klimagas ausstoßen, könnten dann an die neue CO₂-Autobahn angeschlossen werden.
Jedes Jahr landen in der Anlage bis zu 320.000 Tonnen Müll, der nicht mehr recycelt werden kann – auch aus unseren Haushalten. Daraus wird Energie für die Firmen im Chemiepark gemacht.
Die neue Technik soll künftig bis zu 300.000 Tonnen CO₂ pro Jahr einfangen. Der Clou: Weil die Hälfte des Mülls aus Pflanzenresten und Ähnlichem besteht, wird der Atmosphäre am Ende sogar Klimagas entzogen! So wird die Müllverbrennung plötzlich zum aktiven Klima-Helfer.
Timo Poppe, Chef der EEW-Gruppe, erklärt: „Mit dem EEW CaRes Knapsack möchten wir gemeinsam mit unseren Partnern prüfen, wie die CO₂-Abscheidung und -Speicherung an einer thermischen Abfallverwertungsanlage technisch machbar und wirtschaftlich tragfähig sein kann.“ Doch er macht auch klar, dass es ohne die Politik nicht geht: „Damit dieses Vorhaben Realität werden kann, benötigen wir jedoch verlässliche politische Rahmenbedingungen.“ Der EEW-Chef betont, wie wichtig es sei, dass Infrastruktur und Regeln für solche Projekte Hand in Hand gehen. (red)