Seelsorger versorgte KnackisStatt Döner mit „alles und scharf“ gab's Haschisch und Handys

Ein Gefängnisseelsorger soll Häftlinge mit ganz besonderen Dönertaschen erfreut haben. Jetzt steht der Mann vor Gericht. Das Symbolbild wurde im April 2025 aufgenommen.

Ein Gefängnisseelsorger soll Häftlinge mit ganz besonderen Dönertaschen erfreut haben. Jetzt steht der Mann vor Gericht. Das Symbolbild wurde im April 2025 aufgenommen.

Einmal Döner mit „alles und scharf“ – diese klassische Bestellung nahm ein Gefängnisseelsorger offenbar allzu wörtlich. Jetzt muss er sich dafür vor Gericht verantworten.

Gruppenstunde in der JVA Heinsberg. Der Gefängnisseelsorger bringt für seine Schäfchen Dönertaschen mit – eine nette Geste. Doch jetzt hat er einen Prozess am Hals.

Denn neben Krautsalat, Fleisch, Zwiebeln und Co. sollen die Leckereien eine ganz besondere Würze gehabt haben: Haschisch!

Drogenübergabe im Schnellrestaurant

Am Amtsgericht Geilenkirchen startet am 12. August 2025 der ungewöhnliche Prozess, der die Justiz bereits seit drei Jahren beschäftigt. Der Gefängnisseelsorger muss sich verantworten, weil er die Drogen in Dönertaschen versteckt in die JVA Heinsberg geschmuggelt haben soll.

Der Fall hatte wenige Wochen nach dem Amtsantritt von Justizminister Benjamin Limbach (Grüne) im Sommer 2022 für Aufsehen gesorgt. Die Ermittlungen zogen sich hin, da man den Ursprung der Drogen ausfindig machen wollte – das blieb ohne Erfolg. Dafür wurde der damalige Seelsorger laut Gericht wegen des Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge angeklagt.

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Demnach hatte der Beschuldigte die in Dönertaschen versteckten Haschisch-Tüten (insgesamt 142,1 Gramm) von Unbekannten fertig präpariert in einem Schnellrestaurant überreicht bekommen. Damit wollte der Mann dann zu seiner Gruppenstunde in den Jugendknast.

Weil der Seelsorger schon vorher zweimal unerlaubt Essen mitgebracht hatte und die Döner in der Alufolie eine seltsame Form hatten, kontrollierte man ihn laut Anklage. Wie aus einem früheren vertraulichen Bericht an den Rechtsausschuss des Landtags hervorgeht, waren fünf von 13 Dönern „manipuliert“. Außer den Drogen steckten demnach auch kleine Handys und Ladegeräte statt Fleisch und Salat im Brot.

Alleine die Drogen hatten laut den Ermittlungen einen Schwarzmarktwert von mehr als 2.000 Euro. Der Seelsorger bekam damals Hausverbot und wurde vom Bistum Aachen gefeuert. (dpa/susa)