Jahrelang wurde geplant, jetzt die Kehrtwende: Das Land NRW stoppt die geplante Flüchtlingsunterkunft in Frechen-Königsdorf. Ein CDU-Politiker macht die Nachricht öffentlich – und erhebt schwere Vorwürfe.
Keine ZUE in FrechenBrisante Information verschwiegen

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Rund 150 Bürgerinnen und Bürger demonstrierten Mitte November 2024 vor dem Stadtsaal gegen die geplante Einrichtung für Geflüchtete in Frechen-Königsdorf.
Das war's dann wohl mit der geplanten Flüchtlingsunterkunft in Frechen-Königsdorf! Die Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) für bis zu 300 Menschen, die im Spätsommer 2027 eröffnen sollte, wird nicht gebaut. Das verkündete jetzt der Frechener CDU-Landtagsabgeordnete Thomas Okos.
Doch die Nachricht hat einen bitteren Beigeschmack. Okos erhebt schwere Vorwürfe gegen die Stadtverwaltung: „Bedauerlich ist, dass der zuständige Beigeordnete Andreas Pöttgen den Rat am Dienstag (30. September) nicht in Kenntnis gesetzt hat – trotz Nachfrage“, so der CDU-Politiker.
Obwohl die Stadt laut Okos schon seit Montag (29. September) von der Absage wusste, sei die brisante Info in der Ratssitzung am Folgetag verschwiegen worden.
Der Grund für die plötzliche Kehrtwende? Deutlich weniger Asylsuchende kommen nach NRW. „Die Migrationspolitik der CDU-geführten Bundesregierung zeige Wirkung und bringe die geforderte Ordnung zurück“, analysiert der Politiker. Die Zahlen scheinen ihm recht zu geben: Wurden von Januar bis Juli 2024 noch 24.079 Asylsuchende registriert, waren es im selben Zeitraum 2025 nur noch 13.482 – ein satter Rückgang von 44 Prozent.
Die Landesregierung zieht daraus Konsequenzen und passt ihre Pläne an. „Das neue Ziel sind 35.000 Unterbringungsplätze“, erklärt Okos. Dabei spiele auch die Wirtschaftlichkeit eine Rolle. Für das Projekt in Frechen bedeutet es das endgültige Aus. (red)