Schock in Neuss und Dormagen: Senioren ausgeraubt.
Falsche Polizistenzocken Senioren (96, 97) gnadenlos ab

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Die Polizei sucht nach Betrügern, die sich als falsche Beamte ausgaben (Symbolbild).
Schamlose Betrüger haben am Freitag (24. Oktober) im Rhein-Kreis Neuss zugeschlagen. Innerhalb weniger Stunden erbeuteten sie mit dreisten Lügen Schmuck und Bargeld von einer 96-jährigen Frau aus Neuss und einem 97-jährigen Mann aus Dormagen.
Falscher Polizist bittet Seniorin (96) zur Kasse
Der Albtraum für die 96-jährige Neusserin begann gegen 13.00 Uhr mit einem Anruf. Ein Unbekannter gab sich als Polizist aus und tischte eine dreiste Lüge auf: Ein Nachbar sei festgenommen worden und nun bräuchte die Polizei ihren Schmuck, um Beweise zu sichern.
Nur anderthalb Stunden später, gegen 14.30 Uhr, klingelte es an der Tür der Seniorin an der Kantstraße. Ein bislang unbekannter Mann, der sich als Polizist ausgab, stand davor. Die Frau übergab ihm Schmuck, Bargeld und sogar ihre Geldkarten. Der Täter flüchtete unerkannt.
Eine sofort eingeleitete Fahndung blieb erfolglos. Das Kriminalkommissariat 12 sucht nun nach dem falschen Polizisten. Er wird als Mann von etwa Ende 30 bis Anfang 40, circa 170 Zentimeter groß und mit schwarzen Haaren sowie einem Bart beschrieben.
Angeblicher Staatsanwalt fordert Kaution
Nur wenige Stunden später traf es einen 97-Jährigen in Dormagen-Zons. Gegen 19.30 Uhr meldete sich bei ihm ein angeblicher Staatsanwalt. Er behauptete, eine Angehörige des Mannes sei in einen Verkehrsunfall mit Todesfolge verwickelt und forderte eine Kaution.
Gegen 20.15 Uhr erschien eine unbekannte Frau an der Eichendorffstraße. Der Senior übergab ihr Bargeld und Schmuck. Die Verdächtige soll etwa 35 Jahre alt, 165 Zentimeter groß und mit einer schwarzen Jacke bekleidet gewesen sein.
Auch in diesem Fall hat das Kriminalkommissariat 12 die Ermittlungen aufgenommen. Zeuginnen und Zeugen werden dringend gebeten, sich unter der Telefonnummer 02131 3000 oder per E-Mail zu melden.
Die Polizei rät Freunden und Angehörigen älterer Menschen, diese für das Thema Betrug zu sensibilisieren. Ein gesundes Misstrauen gegenüber Anrufen von angeblichen Polizeibeamten, Bankmitarbeitern oder bei dem bekannten Enkeltrick kann vor großem Schaden schützen. (red)
