Ein widerliches Video sorgt in Troisdorf für Aufsehen. Es soll einen CDU-Politiker bei einer Schmutz-Attacke auf einen Wohnwagen zeigen. Der Beschuldigte wehrt sich und spricht von einer Kampagne.
Ekel-Video auf TikTokWohnwagen mit Hundekot beschmiert – war es ein Stadtrat-Kandidat?

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Einfach eklig! Ein an der Straße abgestellter Wohnwagen wurde mit Hundekot beschmiert.
Ein Mann, zwei Hunde, ein offener Kotbeutel. In einem Video, das auf TikTok die Runde macht, ist zu sehen, wie ein Mann zielstrebig auf einen Wohnwagen zugeht und dessen Inhalt an die Wand und die Fenster schmiert. Eine Ekel-Aktion, die in Troisdorf für Entrüstung sorgt.
Bei dem Mann auf den Aufnahmen soll es sich um einen bekannten Troisdorfer Geschäftsmann und CDU-Kandidaten für den Stadtrat handeln. Sein Wahlplakat hängt nur wenige Meter vom Tatort entfernt.
Die Besitzerin des Wohnwagens ist fassungslos. Es war nicht das erste Mal. Schon am 8. Juli wurde der Wagen der vierköpfigen Familie beschmiert, am 14. Juli dann erneut. „Lange Streifen waren über die Seite und die Fenster geschmiert, Kot war in den abschließbaren Deckel für den Wassertank gepresst“, erzählt sie. Ein Nachbar habe sie auf den Vorfall aufmerksam gemacht und alles mit seiner Sicherheitskamera gefilmt.
„Wir haben den Wohnwagen sofort woanders abgestellt“, so die Floristin. Die Reinigung sei schwierig gewesen: „Das hat sich richtig in die Kunststoffverkleidung reingefressen.“

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In Troisdorf sorgt ein Hundekot-Schmierer für Aufregung.
Pikant: Die Besitzerin ist die Nachpächterin des Blumenladens, den der beschuldigte Politiker früher führte. Sie hatte Anzeige bei der Polizei erstattet und die Videos an Freunde und Freundinnen geschickt, die diese dann auf TikTok teilten.
Der beschuldigte CDU-Politiker hat sich inzwischen ebenfalls an die Polizei gewandt. Er spricht von einer „Kampagne“ und erstattete Anzeige wegen Verstoßes gegen seine Persönlichkeitsrechte.
„Man versucht aktuell, mir in all diesen Bereichen zu schaden“, teilte er schriftlich mit. Er deutet auch an, dass die Angriffe mit seiner sexuellen Orientierung zusammenhängen könnten: „Ob und inwieweit sich diese Kampagne gegen mich auch darauf bezieht, dass ich offen homosexuell lebe, vermag ich nicht zu beurteilen.“
Die Polizei bestätigte beide Anzeigen. Es werde nun geprüft, ob die Kot-Attacke überhaupt eine Straftat darstellt. Die lokale CDU-Spitze wollte sich zu den Vorwürfen gegen ihren Kandidaten bislang nicht äußern. (red)