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„See-Wolff“ wird 100Bergisch Gladbacher raste mit „Ferrari“ übers Meer

Diether Wolffram, Ex-Fregattenkapitän der Bundesmarine

Diether Wolffram, Ex-Fregattenkapitän der Bundesmarine

Der Bergisch Gladbacher Diether Wolffram feiert am Samstag (6. Mai 2023) seinen 100. Geburtstag: EXPRESS gratuliert einem Jahrhundertzeugen, dessen Leben auch ein großes Abenteuer war.

von Ayhan Demirci (ade)

Der „See-Wolff“ war Kommandant des „Kranich“, eines der schnellsten Schiffe Deutschlands in der Bundesmarine – eine Art „Formel 1“ der Meere.

Wolffram, Sohn einer Polizeioffiziersfamilie, kam am 6. Mai 1923 in Erfurt zur Welt, genoss mit Schwester Renate „eine schöne Kindheit“.

Diether Wolffram war Fregattenkapitän der Bundesmarine

Dann kamen die Kriegsjahre. 1941 trat er in die Kriegsmarine als „Seeoffiziersanwärter“ ein, mit Bordausbildung u.a. im nördlichen Eismeer, auch in U-Booten (U380 und U997).

Er erlebte Beschuss und Wasserbombenhagel, bekam das Eiserne Kreuz. 1945 geriet Diether Wolffram in englische Kriegsgefangenschaft.

Nach der Entlassung begann er ein neues Leben in Offenburg, wo er seine Frau Gertrud („Trudel“) kennenlernte (sie starb 2021 nach 71 Jahren Ehre).

Sohn Klaus (72, Ingenieur) und Tochter Karin (68, TV-Schauspielerin und Profi-Modell) wurden geboren.

Wolffram, jetzt Industriekaufmann bei Bayer, bekam 1956 ein verlockendes Angebot der Bundeswehr – da zog es ihn wieder an die See.

Er machte Karriere, wurde 1959 Schnellbootkommandant, 1965 Stabsoffizier und Fregattenkapitän.

„Das waren wilde Jahre“, erinnert er sich. „Als ich das Schnellboot Kranich übernahm, wusste ich, das war die ‚Formel 1‘ der Meere, der ‚Ferrari‘ unter Deutschlands schnellsten Schiffen.“

Der Bergisch Gladbacher Diether Wolffram feiert am 6. Mai 2023 seinen 100. Geburtstag.

Der Bergisch Gladbacher Diether Wolffram feiert am 6. Mai 2023 seinen 100. Geburtstag.

1200 PS aus vier Motoren, 42 Knoten (78 km/h) schnell. „Wir jagten mit zehn Schiffen der Jaguar-Klasse im Verband über das Meer, auf den Meter genau, auch bei schlechter Sicht. Das war purer Nervenkitzel.“

Den letzten Teil seines Berufslebens verbrachte der „See-Wolff“ im Verteidigungsministerium. Er baute ein Haus in Bergisch Gladbach.

Jetzt ist er in ein Seniorenheim in Overath gezogen: „Ich werde liebevoll betreut und fühle mich sehr wohl“, sagt er. Und alle, die ihn kennen, wünschen dem Jubilar nur das Beste.