In Bergisch Gladbach ist es zu einer Gräueltat gekommen. Jemand hat einen Kater gewaltsam umgebracht und vor dem Haus der Familie aufgehängt.
Bergisch GladbachKater getötet und vor Haus der Familie aufgehängt: „Diese Tat ist psychopathisch“

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In Bergisch Gladbach wurde ein Kater erdrosselt und aufgehängt. Unser Symbolfoto zeigt einen anderen Kater aus Baden-Württemberg.
von Alina Bremer
„Der Täter hat meinem Hannes beim Sterben zugeschaut“, sagt Monika Becker (Name geändert) mit tränenerstickter Stimme. Hannes war ihr vierjähriger Kater, der, soweit sie wisse, in der Nachbarschaft beliebt gewesen sei – „aber offensichtlich nicht bei allen“, meint die Refratherin.
Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtet, wurde Hannes in der Nacht von Samstag auf Sonntag erdrosselt und an einem Baum vor dem Haus der Familie aufgehängt – während die Bewohner drinnen geschlafen haben. „Mein 15-jähriger Sohn hat den Kater morgens am Baum hängend gefunden“, berichtet Becker. Die Familie stehe unter Schock. „Hannes war ein Familienmitglied“, sagt sie. Es sei schlimm genug, wenn ein Haustier stirbt, aber die Umstände machten den Verlust besonders schwer.
Bergisch Gladbach: Kater umgebracht und an Baum gehängt
„Diese Tat ist psychopathisch“, sagt die Mutter. Es sei ein Zeichen, den toten Kater nicht etwa zu entsorgen, sondern vor dem Haus an einem Seil aufzuhängen. „Weil wir zu Hause waren, gehen wir davon aus, dass er auf einem anderen Grundstück erdrosselt wurde“, schildert sie.
Außerdem denkt sie, dass ein Mann die Tat begangen hat, weil eine Frau den hohen Ast, an dem Hannes hing, nicht erreicht hätte. Der Täter habe den Kater vermutlich angelockt oder sediert, meint sie. „Auch wenn er zutraulich ist, ist er nachts im Jagdmodus. Da will er nicht gestreichelt werden.“ Deswegen sei sie sich sicher, dass die Tat geplant gewesen sei.
An dem Verlust des Tieres hänge so viel mehr, als Außenstehende mitbekämen: „Gegenüber wohnt zum Beispiel ein autistischer Junge. Hannes war sein Tierfreund und er ist völlig außer sich darüber, was mit ihm passiert ist“, berichtet sie. Die Nachbarschaft sei alarmiert, da sie nicht einschätzen könne, ob der Täter noch einmal zuschlägt. „Ich glaube, es ist ein Katzenhasser unterwegs. Aber auch Familien mit kleinen Kindern sind verunsichert“, schildert Becker. Sie hätten die Videoüberwachung vor dem Haus und im Garten wieder aktiviert. „Vor der Tür hängt eigentlich eine Kamera, aber die war leider nicht an“, sagt sie.
Die Nachbarn vermuten, dass es sich um ein persönliches Motiv handele und auch die Polizei hatte den Verdacht. Da die Familie aber keine offenen Konflikte habe und es einfachere Wege gegeben hätte, ihr zu schaden, gehe Becker nicht davon aus, dass die Tat sich gegen die Menschen gerichtet habe.
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„Es ging um den Kater. Das ist alles total pervers“, sagt die Bergisch Gladbacherin. Sie habe nie Beschwerden über Hannes erhalten und nach der Tat sei sie mit Flyern durch die Nachbarschaft gelaufen, um mögliche Hinweise zu erhalten.
„Alle, mit denen ich gesprochen habe, mochten ihn“, sagt sie. Der Kater sei wie ein Hund gewesen, am Abend vor der Tat sei er beispielsweise noch mit ihrer Tochter und dem Hund Gassi gegangen. „Und am nächsten Morgen hing er im Baum“, sagt sie.
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Es werde noch lange dauern, bis sie den Verlust und seine Umstände verarbeitet hat. „Und ich nehme das persönlich. Ich werde nichts unversucht lassen, damit der Täter zur Rechenschaft gezogen wird“, sagt sie. Sie hoffe, dass jemand aus der Nachbarschaft etwas gesehen oder gehört habe, das der Polizei dabei helfe, den Täter zu fassen.
Becker hat Anzeige erstattet und auch die Polizisten seien schockiert gewesen. Sie haben Beweise gesichert und ermitteln unter anderem wegen des Verdachts eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Sie bitten um Hinweise unter Tel. 02202/205 0.