Alarm im RheinlandInsekten sorgen für plötzliche Plage: „Böse Überraschung“ für Urlauber

Böse Überraschung nach dem Urlaub! Die Asiatische Hornisse breitet sich im Rheinland rasant aus. Ein Bonner Experte warnt, was Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer jetzt beachten müssen.

Die Asiatische Hornisse ist im Rheinland auf dem Vormarsch und sorgt für einige bange Momente.

„Insgesamt erleben gerade viele Urlauber eine böse Überraschung, wenn sie jetzt wieder zurück nach Hause kommen“, warnt der Bonner Imker und Hornissen-Experte Klaus Maresch gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.

Er erhalte aktuell „am laufenden Meter“ Meldungen über neue Nester in der Region im Großraum Köln. Aus der Region Köln-Bonn und Umland kommen aktuell drei bis vier Meldungen über die Website „Vespa velutina“ rein, sagt er. Die Seite des Experten bietet auch die Möglichkeit, Nester zu melden.

Der Grund für die plötzliche Plage: Die Insekten verlassen jetzt ihre kleinen Gründungsnester und bauen riesige neue Behausungen, die Tausende Bewohnerinnen und Bewohner haben können.

Wie gefährlich das werden kann, zeigt ein aktueller Fall: Eine Frau wollte ihre Hecke schneiden, wurde von einer Hornisse in die Hand gestochen und musste mit einer allergischen Reaktion ins Krankenhaus.

Eine Familie aus Windhagen, die gerade aus dem Urlaub kam, fand ein Hornissennest in ihrer Auflagenbox auf der Terrasse. In Horn (Kreis Lippe) wurde ein weiteres Nest in einem Kanalschacht direkt neben einem Kinderspielplatz entdeckt.

Das noch sehr kleine Nest der Asiatischen Hornisse, das eine Familie nach ihrem Urlaub unter ihrem Terrassen-Dach entdeckt haben.

Böse Überraschung: Das noch sehr kleine Nest der Asiatischen Hornisse, das eine Familie nach ihrem Urlaub unter ihrem Terrassen-Dach entdeckt hat.

Seit die Asiatische Hornisse als „etablierte Art“ gilt, sind nicht mehr die Behörden, sondern die Privateigentümerinnen und Privateigentümer selbst für die Beseitigung der Nester zuständig. Viele sind damit überfordert, schätzen die Gefahr falsch ein oder geraten an die Falschen.

Maresch warnt eindringlich vor Abzockern! Immer wieder fallen Menschen in ihrer Angst auf unseriöse Schädlingsbekämpferinnen und Schädlingsbekämpfer herein. Maresch liegen Rechnungen über 600 Euro und mehr vor. „Das Geld ist natürlich weg!“, warnt der Experte. Zum Vergleich: Die Entfernung eines Nestes in Kopfhöhe kostet bei einem seriösen Anbieter nur etwa 150 Euro.

Ein Nest der Asiatische Hornisse in einem Schuppen an einem Haus.

Ein Nest der Asiatischen Hornisse in einem Schuppen an einem Haus.

Die Ausbreitung der Hornisse ist explosionsartig. Wegen des milden Wetters gibt es schon jetzt doppelt so viele Meldungen wie im Vorjahr. Allein für Köln rechnet Maresch 2025 mit rund 1000 Nestern. Absoluter Hotspot ist aber die Region Bonn, allen voran Bad Godesberg.

Der Bonner Imker mahnt: Wer ein Nest entdeckt, sollte vor allem Ruhe bewahren und auf keinen Fall versuchen, es selbst zu entfernen.

Er selbst habe zu Versuchszwecken ein Nest der Asiatischen Hornisse auf seinem Grundstück angebracht. Es sei noch nie zu Problemen gekommen.

Die Unteren Naturschutzbehörden führen Listen mit seriösen Beraterinnen und Beratern. Ein Tipp: Oft deckt auch die Gebäudeversicherung die Kosten für die Entfernung. (red)