„Kleinkrimineller Urkölner“Ashkan (32) auf Facebook gefeiert – jetzt die große Erlösung

Ashkan Soleyman Zadeh (32) guckt ernst.

Ashkan Soleyman Zadeh (32) suchte seit Ostermontag (10. April 2023) auf Facebook als „kleinkrimineller Urkölner“ eine Wohnung. Dazu hatte er dieses Foto gestellt, von dem seine Freunde finden, dass es wie ein Fahndungsfoto aussieht. 

Der Kölner Wohnungsmarkt ist hart umkämpft, da muss man sich was einfallen lassen. Ashkan Soleyman Zadeh (SoZa) ist das definitiv gelungen. 

von Iris Klingelhöfer (iri)

Eine schöne und bezahlbare Wohnung in Köln, das wär's ... Auch Ashkan Soleyman Zadeh (32) hat davon geträumt. Und das ziemlich lange.

Im September 2022 und April 2023 startete er daher sehr witzige Suchanfragen auf Facebook („Nett-Werk Köln“), für die er gefeiert wurde. Dann berichtete EXPRESS.de über ihn. Jetzt, so erzählt er am Montag (22. Mai 2023), sei er mitten im Umzug. 

Auf Facebook: Kölner sucht Wohnung und postet „Fahndungsfoto“ von sich

„Der EXPRESS-Bericht hat definitiv dazu beigetragen, dass ich sogar eine Auswahl an Wohnungen hatte“, erklärt Ashkan dankbar. Die Wohnung, in die er nun zieht, habe er allerdings durch eine Freundin bekommen. Der inzwischen 32-Jährige hatte vor allem wegen der Lage konkrete Anforderungen an sein neues Zuhause. 

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Anfang September hatte er daher eine erste Suchanfrage auf Facebook gestartet. Die brachte ihm zwar viel positives Feedback, aber nicht die ersehnte Wohnung. Bei der zweiten legte er daher noch eine Schippe drauf. Für diesen witzigen Post inklusive „Fahndungsfoto“ wurde er seit Ostermontag (10. April 2023) gefeiert.

Sein Aufruf, den er inzwischen gelöscht hat, begann mit „Kleinkrimineller Urkölner sucht immer noch eine Wohnung in Köln“. Leider sei er nach seinem letzten Post, auf den er viele nette und positive Nachrichten und Reaktionen bekommen hätte, nicht fündig geworden.

„Vielleicht liegt es an meinem Namen oder Aussehen? Ich weiß es nicht ...“, fragte Ashkan mit einem Augenzwinkern und schrieb dazu, dass er als Trickbetrüger selbstverständlich ein festes Einkommen habe.

Kuriose Wohnungssuche in Köln: Trickbetrüger mit festem Einkommen

Er sei ganz harmlos und pflegeleicht und würde, bis auf den Anbau von Cannabis in der Wohnung, keine großen Probleme machen, witzelte er weiter. Dazu hatte er diesmal ein Foto von sich gestellt – mit ernstem, leicht finsterem Gesichtsausdruck, eine Lederjacke über den breiten Schultern.

„Das Bild hatte ich mal privat auf Instagram gepostet, daraufhin meinten meine Freunde, es sähe wie ein Fahndungsfoto der Polizei aus“, erklärte Ashkan am 11. April 2023 lachend gegenüber EXPRESS.de.

Jetzt hatte er sich damit einen Spaß gemacht. Dass sein Wohnungspost (1100 Likes und mehr als 200 Kommentare innerhalb weniger Stunden) aber so durch die Decke ging, hatte er auch nicht gedacht. Für alle Fälle stellte er damals im Gespräch mit EXPRESS.de klar: „Ich bin gelernter Mediengestalter, fest angestellt und habe ein sauberes Führungszeugnis.“ 

„Kleinkrimineller Urkölner“ sucht Wohnung in der Nähe seiner Tochter

Nach der Trennung von der Mutter seiner Tochter (12) hatte Ashkan es mit dem WG-Leben versucht. „WG ist aber nichts für mich“, erzählte er. Deshalb zog er wieder bei seinen Eltern ein, ins Dachgeschoss. Was als Übergang gedacht war, sollte anderthalb Jahre dauern.

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Ashkan wünschte sich daher endlich eine eigene Wohnung. „Ich möchte in der Nähe meiner Tochter leben – das ist der Hauptgrund, warum ich in Kalk, Poll oder Deutz suche“, erklärte er. Wenn möglich, eine helle Ein- bis Zweizimmerwohnung mit Balkon, kein Erdgeschoss. 

Ashkan sucht Wohnung und wird auf Facebook gefeiert

Bei seiner ersten Suche im September letzten Jahres habe er auf seinen Facebookpost zwar einige Angebote erhalten, doch die Wohnungen hätten meist außerhalb gelegen oder seien zu teuer gewesen. Damals hatte er eine Warmmiete bis 750 Euro angegeben. Ashkan: „Ich habe aber gemerkt, da muss ich was drauflegen.“ Anschließend hatte er auf bis zu 850 Euro warm erhöht. 

„Bei dem Aufruf muss es doch klappen“, kommentierte eine Frau die lustige Wohnungssuche des „kleinkriminellen Urkölners“ auf Facebook. Andere schrieben „Die beste Suchanzeige ever“, „Absolut zum Schmunzeln“, „Hammer-Anzeige“ oder „You made my day“.

Viele wünschten dem damals 31-Jährigen viel Glück, wie: „Herrlich, Du hast kein Klischee ausgelassen. Ich hoffe, Du wirst fündig und es gibt noch Vermieter oder Vermieterinnen mit Sinn für Humor.“