Woelki-Razzia und KirchenaustritteKölner Chorchef platzt der Kragen: „Es reicht!“

Chorleiter Michael Kokott lächelt in die Kamera.

Chorleiter Michael Kokott am 11. August 2020 bei einem Interview in Köln. Jetzt hat er sich zur Causa Woelki geäußert.

Der Leiter des bekannten Kölner Jugendchor St. Stephan hat sich jetzt zur Causa Woelki geäußert – mit deutlichen Worten.

Bei dem Thema Woelki schütteln viele Kölner und Kölnerinnen nur den Kopf! Am Donnerstag (29. Juni 2023) wurde bekannt, dass Ermittler und Ermittlerinnen auch das Handy und den Laptop des Kölner Kardinals vorübergehend beschlagnahmt hatten.

Nun hat sich der Leiter des bekannten Kölner Jugendchor St. Stephan mit einer deutlichen Botschaft an EXPRESS.de gewandt. Chorleiter Michael Kokott reicht es!

Kölner Chorleiter: „Nicht der Kardinal ist das Opfer, sondern wir“

„Nach dem Rekord an Kirchenaustrittszahlen und dem nächsten Horrorkapitel der Razzia im Erzbistum Köln sage ich als Kirchenangestellter ‚Es reicht!‘.“

Weiter schreibt Kokott: „Nicht der Kardinal ist das Opfer, sondern wir, das Kirchenvolk und als für die Kirche Arbeitende. Denn alle, die mal Freude am Kirchgang, Freude am Singen in einem kirchlichen Chor, Freude an der Gemeinschaft in kirchlichen Gruppierungen hatten, laufen weg.“

„Es ist ihnen unangenehm, mit Kirchlichem in Verbindung gebracht zu werden. Wie können die dafür Verantwortlichen noch guten Gewissens in den Spiegel schauen?“, stellt der Chorleiter zum Abschluss die Frage.

Gegen Woelki laufen seit Monaten strafrechtliche Ermittlungen. Die Staatsanwaltschaft prüft, ob der Erzbischof unter Eid falsche Angaben dazu gemacht hat, wann er über Missbrauchsfälle informiert wurde. Woelki hat sämtliche Vorwürfe zurückgewiesen.

Zudem ist die Zahl der Kirchenaustritte auf einem Rekordhoch. In Deutschland, in NRW und auch in Köln – der katholischen Kirche laufen die Mitglieder weiter in Scharen davon. (mt/dpa)