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Lage in Köln immer schlimmerVerdi schlägt Kita-Alarm – mit „Geschenk“ ans Historische Archiv

Blick auf den Haupteingang des Historischen Archivs am Eifelwall in Köln.

Das Historische Archiv am Eifelwall in Köln erhält von Kita-Beschäftigten ein besonderes Geschenk.

Aktualisiert

Die Gewerkschaft Verdi will im Kampf für bessere Arbeitsbedingungen in Kölner Kitas die nächste Botschaft senden.

Hoher Krankenstand, fragwürdige Personalschlüssel, Fachkräftemangel – die Lage in den Kitas in Köln ist ernst. Findet zumindest die Gewerkschaft Verdi, die in den vergangenen Tagen und Wochen mit Streiks im öffentlichen Dienst auf die Missstände aufmerksam macht.

Jetzt ist klar: Schon am Montag (13. März 2023) wird die nächste Botschaft gesendet. Gegen 14 Uhr wollen Kita-Fachkräfte aus den städtischen Kindertagesstätten die NRW-Bildungspläne an das Historische Archiv am Eifelwall überreichen – symbolisch zur Aufbewahrung.

Köln: Kita-Kräfte mit symbolischem „Geschenk“ an das Historische Archiv der Stadt Köln

Die Begründung: Diese werden aktuell nicht gebraucht bzw. sind in der täglichen Arbeit nicht umzusetzen.

Die Bildungspläne, von der Landesregierung erstellt, beschreiben die Leitlinien für die frühkindliche Bildung. Besonders im Fokus: individuelle Förderung, bedürfnisorientierte Bildung.

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„Die Fachkräfte teilen diesen Anspruch an ihre Arbeit. Ihnen ist es wichtig, die Kinder gut in ihrem Bildungs- und Entwicklungsprozess zu begleiten. Im beruflichen Alltag ist das aber wegen der Fachkräftelücke nicht mehr möglich“, betont Ellen Steinhäuser, Verdi-Gewerkschaftssekretärin in Köln.

Dieser Fachkräftemangel treffe auf Kitas, die ohnehin schon mit Personalschlüsseln ausgestattet seien, die „nicht kindgerecht“ seien. Hier sei die Landesregierung gefordert, den Fachkraft-Kind-Schlüssel zu verbessern.

Gleichzeitig sei das Arbeitsfeld durch hohe Krankenstände geprägt, die sich auf eine Vielzahl von Corona-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen und psychischen Erkrankungen, insbesondere durch die permanente Überlastung, zurückführen ließen. Das Ergebnis: An eine Umsetzung der Bildungspläne sei kaum zu denken.

Wichtig aus Verdi-Sicht: „Die Übergabe der Bildungspläne zur Aufbewahrung verbinden die Fachkräfte der Kitas mit dem Wunsch, diese nach Beendigung der Krise wieder abzuholen.“ Immerhin: Der Glaube an Veränderung in die richtige Richtung wird am Eifelwall also offenbar nicht mit abgegeben. (tw)