Kleines Reptil, großer EinflussKölner Event-Location: Alle Veranstaltungen abgesagt

Das Publikum sitzt auf Stühlen zur Bühne gewandt in der Kölner Event-Location Südbrücke.

An der Kölner Location „Südbrücke“, hier während einer Veranstaltung im September 2021, dürfen künftig keine Events mehr stattfinden.

Erst im vergangenen Jahr eröffnete die neue Event-Location „Südbrücke“ in Köln. Jetzt dürfen dort keine Veranstaltungen mehr stattfinden.

In der Kölner Event-Location „Südbrücke“ in Poll dürfen keine Veranstaltungen mehr stattfinden. Am Dienstag (12. Juli) verkündete der Veranstalter, dass das im August geplante Weinfest abgesagt wird.

„Die Stadt Köln wird für uns weder rechtzeitig eine Baugenehmigung für das Kulturgelände erteilen, noch einzelne Veranstaltungen tageweise genehmigen“, heißt es in dem Facebook-Post.

Kölner „Südbrücke“: Keine Veranstaltungen mehr erlaubt

„Als Grund hören wir die ganze Zeit von einer Zauneidechse. Aber das glauben wir nicht“, schreibt der Veranstalter weiter.

Tatsächlich ist das kleine Reptil aber einer der Gründe, warum in der Location nahe des Rheins alle Veranstaltungen, für die teilweise auch schon Karten verkauft wurden, abgesagt werden müssen.

Die Gegend gelte nämlich als Fortpflanzungs- und Ruhestätte der Eidechsen, berichtet die Kölnische Rundschau. Das sei aber nicht das einzige Problem.

Die Location liege in einem Industriegebiet, wo keine Vergnügungsstätten und somit auch keine Veranstaltungen zulässig seien, erklärt die Stadt Köln gegenüber der Kölnischen Rundschau. Zudem habe es bereits Beschwerden von Anwohnenden gegeben.

Nur temporäre Genehmigung für Veranstaltungen an Kölner „Südbrücke“

Diese Aspekte überraschen, wenn man bedenkt, dass es an der Südbrücke im vergangenen Jahr zahlreiche Veranstaltungen gegeben hat. Unter anderem fand das „Loss mer helfe“-Festival von Kasalla zugunsten der Flutopfer statt. Bis 2020 wurde dort außerdem die Poller Strandbar betrieben.

Dazu sagt die Stadt, dass im Jahr 2012 für die Strandbar eine unbefristete Genehmigung erteilt worden war, weil es andere baurechtliche Genehmigungen gegeben habe. Die seien aus heutiger Sicht aber falsch.

Die temporäre Genehmigung für die vergangenen Events habe es mit Blick auf die Corona-Pandemie gegeben, um die Branche zu unterstützen. Auf dem Open-Air-Gelände konnten Corona-konforme Veranstaltungen stattfinden. Dies war jedoch nur ein einmaliges Entgegenkommen, was auch so kommuniziert gewesen sei. (cab)