Venloer StraßeStadt Köln gibt Fehler zu und äußert sich zu weiteren Verkehrsversuchen

In der Venloer Straße stehen Tempo 20 Schilder.

Ein Blick auf die Venloer Straße in Köln am 10. Januar 2023. Die Stadt hat Fehler bezüglich des Verkehrsversuchs zugegeben und weitere Maßnahmen angekündigt.

Die Venloer Straße und der Verkehrsversuch der Stadt Köln – ein leidiges Thema für viele Menschen im Veedel. Die Verwaltung hat nun Fehler zugegeben und sich zu weiteren Versuchen auf Kölner Straßen geäußert.

von Niklas Brühl (nb)

Der Verkehrsversuch der Stadt auf der Venloer Straße hat in den vergangenen Wochen immer wieder für mächtige Kritik gesorgt. Anwohnerinnen und Anwohner, Geschäftsleute und Vertreterinnen und Vertreter aus der Politik brachten ihr Unverständnis für die Maßnahmen zum Ausdruck, forderten teilweise sogar den kompletten Abbruch des Projektes.

Eigentlich sollte die Regelungen „Rechts vor links“ oder die Tempo-20-Zone in dem nun verkehrsberuhigten Geschäftsbereich für mehr Aufenthaltsqualität auf der Flaniermeile sorgen – Frust und Verwirrung haben aber häufig überwogen. Jetzt will die Stadt mit den Menschen vor Ort ins Gespräch kommen.

Venloer Straße: Stadt gibt Fehler zu und kündigt weitere Maßnahmen an

Dass der Verkehrsversuch in Ehrenfeld bislang nicht besonders glücklich verlief, hat die Stadt Köln eingesehen. In einer Pressemitteilung vom Mittwoch (8. März 2023) heißt es unter anderem: „Die durch die Zonen-Beschilderung und die neuen geltenden Verkehrsregeln erwartete Reduzierung des Kfz-Verkehrs konnte bislang allerdings noch nicht ausreichend festgestellt werden.“

Damit werde das Ziel, den Abschnitt für Fußgängerinnen und Fußgängern bei der Überquerung von der einen zur anderen Straßenseite durchlässiger zu machen, aktuell noch nicht erreicht. Dies sei aber eine notwendige Voraussetzung, um die zweite Stufe des Versuchs starten zu können – die Einrichtung einer Einbahnstraße.

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Um dieses Ziel nun aber doch zu erreichen, hat die Stadt Köln sich auf der Venloer Straße für weitere Schritte entschieden. So sollen weitere dämpfende Verkehrsmaßnahmen der aktuell nicht zufriedenstellenden Situation entgegenwirken. Auch weitere Querungsmöglichkeiten für Fußgängerinnen und Fußgänger sowie Geschwindigkeitsanzeigen wurden beschlossen.

„Darüber hinaus wird zur weiteren Reduzierung des Durchgangsverkehrs die Verkehrssituation im Bereich Ehrenfeldgürtel/Venloer Straße überprüft. Hier ist als erster Schritt eine Durchfahrtsperre stadtauswärts über den Gürtel für den Kfz-Verkehr vorgesehen. Es laufen noch verwaltungsinterne Abstimmungen hierzu“, heißt es weiter vonseiten der Stadt.

Stadt Köln will mit Menschen auf der Venloer Straße ins Gespräch kommen

In der Vergangenheit wurde von den Betroffenen vor Ort auch immer wieder die fehlende Kommunikation seitens der Entscheidungstragenden angesprochen. Auch hier will die Verwaltung nun Abhilfe schaffen. So werden an den kommenden vier Freitagen (10., 17., 24. und 31. März) ab 16 Uhr Info-Rundgänge stattfinden, die von der Initiative „AGORA Köln“ organisiert werden.

Auch Vertreterinnen und Vertreter der Verwaltung werden zu diesen Terminen vor Ort sein. Beim ersten Rundgang am 10. März soll die Perspektive der Fußgängerinnen und Fußgänger im Fokus stehen. An den Tagen wird auch das Team des „Fahrradbeauftragten on Tour“ auf der Venloer Straße das Gespräch mit den Menschen suchen. Dass sich die teils chaotische Situation auf der beliebten Einkaufsstraße bessert, bleibt zu hoffen und abzuwarten.

Übrigens: Bei der Sitzung des Verkehrsausschusses am Dienstag gab die Verwaltung an, weitere Verkehrsversuche – wie die Einrichtung autofreier Bereiche in der Severinstraße und der Friesenstraße – erst einmal zurückstellen zu wollen. Bevor die Verkehrsführung dort umgestellt werden würde, solle die Öffentlichkeit mehr beteiligt werden.