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Zwei Wochen EinbahnstraßeNeue Ideen für die Venloer in Köln-Ehrenfeld

Ein Polizist hält ein Auto auf der Venloer Straße an.

Verwirrung auf der Venloer Straße, wie hier am 24. Oktober 2023, herrscht bei vielen Verkehrsteilnehmenden auch am Mittwoch (8. November 2023) noch.

Die Venloer Straße ist seit knapp zwei Wochen teilweise eine Einbahnstraße. Wie läuft es mit der Regelung auf der viel befahrenen Straße?

von Niklas Brühl  (nb)

Seit dem 23. Oktober 2023, also seit gut zwei Wochen, ist die stark frequentierte Venloer Straße in Köln-Ehrenfeld zwischen der Kreuzung Piusstraße/Franz-Geuer-Straße und dem Ehrenfeldgürtel eine Einbahnstraße. Stadtauswärts ist die Fahrt über die Venloer Straße mit dem Auto nicht mehr möglich.

Es ist die zweite Stufe des Verkehrsversuchs – die erste Stufe, bei der die Venloer Straße im Dezember 2022 zum verkehrsberuhigten Geschäftsbereich erklärt wurde, erntete viel Kritik. Die Stadt gestand im Zuge dessen auch selber Fehler ein. Doch wie funktioniert es jetzt, wird die Einbahnstraßen-Regelung besser von den Kölnerinnen und Kölnern angenommen? Zeit für ein erstes Zwischenfazit.

Venloer Straße als Einbahnstraße – Stadt zieht erste Bilanz

Die Stadt Köln hatte am Mittwoch (8. November 2023) auf die Venloer Straße eingeladen. Mit dabei waren unter anderem Ascan Egerer, Beigeordneter für Mobilität der Stadt Köln, Christian Dörkes, Abteilungsleiter „Integrierte Mobilitätsplanung“ im Amt für nachhaltige Mobilitätsentwicklung, und Katharina Pitko, Leiterin des Büros für Öffentlichkeitsbeteiligung. Die Frage: Wie läuft es, oder fährt es sich, jetzt aktuell auf der Ehrenfelder Einkaufsmeile?

Was bereits bei einem kurzen Gang über die Venloer Straße auffällt ist, dass die Regelung lang noch nicht bei allen Verkehrsteilnehmenden angekommen ist. Innerhalb von fünf Minuten fielen drei Autofahrerinnen und Autofahrer auf, die von Polizeikräften auf die Einbahnstraßen-Regelung aufmerksam gemacht werden und ihr Fahrzeug wenden mussten.

Katharina Pitko, Ascan Egerer und Christian Dörkes stehen mit dem Meinungsmobil der Stadt Köln an der Venloer Straße.

Katharina Pitko, Ascan Egerer und Christian Dörkes stehen mit dem „Meinungsmobil“ der Stadt Köln an der Venloer Straße.

Mobilitätsdezernent Ascan Egerer zieht trotzdem ein positives Fazit: „Auch aufgrund der bewusst intensiven Öffentlichkeitsbeteiligung ist die zweite Stufe des Verkehrsversuchs gut angelaufen. Es ist bereits eine Beruhigung auf der Venloer Straße zu beobachten. Bei dem Ziel, die Verkehrssicherheit in diesem vielbefahrenen Bereich der Stadt zu erhöhen, ist es ein Meilenstein.“

Der Aufwand war groß: An knapp 200 Standorten mussten Schilder entfernt, ausgetauscht oder neu aufgestellt werden. „Wir haben viele Rückmeldungen von Anwohnerinnen und Anwohnern oder Geschäftsleuten bekommen, die bislang meist positiv ausfallen“, ergänzt Egerer.

Venloer Straße anders als die Deutzer Freiheit?

In Stein gemeißelt sei die jetzige Situation jedoch nicht – viele Autofahrerinnen und Autofahrer würden immer noch zu weit rechts fahren, wodurch die Personen auf Fahrrädern eingeengt werden würden. Eine Verbreiterung der Radfahrstreifen sei eine Option, die derzeit diskutiert würde, sagt Egerer.

Und auch weitere Veränderungen seien durch die Beteiligungen der Bürgerinnen und Bürger möglich, sagt Katharina Pitko vom Büro für Öffentlichkeitsbeteiligung. Entweder vor Ort beim „Meinungsmobil“ der Stadt oder im Internet sei das Feedback gern gesehen.

Christian Dörkes sagt: „In der ersten Phase wurden definitiv Fehler gemacht, nun scheint es deutlich besser zu laufen. Negativ zu betrachten ist die Mehrbelastung der Nebenstraßen, wie der Vogelsanger Straße oder der Piusstraße. Allerdings wurde das auch von uns prognostiziert, denn irgendwohin muss der Verkehr ja ausweichen.“ Zur besseren Analyse werde das Verkehrsaufkommen in der Piusstraße mithilfe von Kameras beobachtet.

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Im Mai 2024, also ein halbes Jahr nach Start des Einbahnstraßen-Projektes, werde es dann ein erstes aussagekräftiges Fazit geben, inwieweit die Verkehrsberuhigung in der Venloer Straße Früchte getragen hat. Kritik gab es zuletzt jedoch sehr wohl von einer Initiative von Gastronominnen und Gastronomen, die einen Verkehrsanwalt mit der Überprüfung der Rechtbarkeit der Maßnahmen beauftragt haben – ähnlich wie beim inzwischen abgebrochenen Verkehrsversuch an der Deutzer Freiheit.

Denn: Kein Verkehr mehr in die Richtung stadtauswärts bedeutet auch ein Wegfall potentieller Kundinnen und Kunden. Christian Dörkes sagt dazu: „Bislang habe ich nicht den Eindruck, dass der Publikumsverkehr deutlich nachgelassen hat. Anders als auf der Deutzer Freiheit, wo es als Hauptargument gegen den Verkehrsversuch angebracht wurde.“