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Exakt sieben Jahre späterUrteil gegen Dr. Knarf da: Kölner Rapper sprengte sich selbst in die Luft

Der Angeklagte tragt eine Basecap und eine Sonnenbrille, sein Gesicht ist von Brandnarben gezeichnet.

Niko B. (alias Rapper „Dr. Knarf“) wurde seit Donnerstag (18. Januar 2024) vor dem Kölner Landgericht der Prozess gemacht. Das Foto zeigt ihn beim Prozessauftakt. 

Sieben Jahre nach einer folgenschweren Explosion ist Niko B. alias Rapper Dr. Knarf vor dem Kölner Landgericht verurteilt worden. Ein Kumpel war mitangeklagt. 

von Iris Klingelhöfer (iri)

Er ist von der Explosion schwer gezeichnet, seinen deformierten Kopf bedeckt eine Basecap: Niko B. (39), bekannt als Rapper Dr. Knarf, musste sich seit Mitte Januar vor dem Kölner Landgericht verantworten. 

Am Dienstag (6. Februar 2024) ist das Urteil gefallen. Auch gegen einen Mitangeklagten (42). Die beiden Männer sollen bei der Herstellung von Drogen eine Explosion ausgelöst haben. Das Tonstudio des Rappers in der Kölner Innenstadt war in die Luft geflogen. 

Prozess in Köln: Dr. Knarf und Kumpel für schuldig gesprochen

Dr. Knarf wurde jetzt wegen Drogenhandels in nicht geringer Menge in Tateinheit mit dem Besitz von Drogen in nicht geringer Menge sowie fahrlässiger Herbeiführung einer Sprengstoffexplosion zu anderthalb Jahren Gefängnis verurteilt. Die Vollstreckung wurde zur Bewährung ausgesetzt.

Der Mitangeklagte bekam sechs Monate auf Bewährung wegen Drogenbesitz in nicht geringer Menge in Tateinheit mit Beihilfe zum Drogenhandel. Im Bezug auf andere Anklagepunkte wurde er freigesprochen. 

Bei Prozessauftakt: Kölner Rapper nimmt Schuld auf sich

„Das ist definitiv auf meinem Mist gewachsen, das ganze Unglück“, räumte der Kölner Rapper bereits beim Prozessauftakt am 18. Januar 2024 ein. Er habe sein ganzes Leben gegen die Wand gefahren, sagte er weiter. Seit der Explosion vor sieben Jahren trage er ein „Riesenschuldgefühl“ mit sich herum. 

Auf den Vorwurf, er habe die Droge unter dem Namen Nazi-Gold gewinnbringend verkaufen wollen, erklärte er, dass es sich dabei lediglich um „provokantes Marketing“ gehandelt habe.

Vor sieben Jahren: Schaltfunke löst Explosion in Kölner Keller aus

Die Explosion passierte am 6. Februar 2017. In dem Tonstudio, das sich in angemieteten Kellerräumen eines Mehrfamilienhauses befand, sollen die Angeklagten ein Butan-Hasch-Öl („Dab“) aus Cannabispflanzen hergestellt haben. 

Um das Konzentrat zu extrahieren, sollen sie Butangas verwendet haben. Am Unglückstag soll ein Teil des Gases verdampft sein und sich ein hochexplosives Butan-Luft-Gemisch auf dem Kellerboden gebildet haben. Vermutlich durch den Schaltfunken eines Kühlschranks kam es dann zum verheerenden Knall.

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Beide Männer erlitten schwere Verletzungen. Niko B. lag drei Monate im Koma. Bei der Explosion war er in den Innenhof geschleudert worden. Seine Hände waren so schwer verbrannt, dass sie kaum noch zu erkennen waren. Auch am Rest seines Körpers erlitt er schlimme Verbrennungen – dass er überlebte, grenzt an ein Wunder. 

Niko B. trägt kurzgeschorene Haare und eine Goldkette um den Hals.

Niko B. vor der Explosion. Der Kölner ist als Rapper Dr. Knarf bekannt. Unser Archivfoto ist undatiert.

Im Koma hatte er zudem noch vier Schlaganfälle. Auch sein Kopf ist seitdem schwer gezeichnet. „Mein Gehirn ist so angewachsen, dass der Knochendeckel entfernt werden muss“, hatte der Rapper später erklärt. Deswegen sehe sein Kopf „so sympathisch“ aus. 

Nico B. hat körperlich bereits hart bezahlen müssen, er ist halbseitig gelähmt und sitzt im Rollstuhl. Im Prozess ging es aufgrund der schweren Behinderung des 39-Jährigen daher auch um eine mögliche Strafmilderung. (mit dpa)