Zwischen all den aalglatten Schönen und Reichen auf Instagram, stechen die urkölschen Kumpel Hein und Dirk hervor – und feiern mit ihren Clips unerwartete Erfolge.
Er sieht aus wie Mike TysonUrkölscher Türsteher mischt Instagram auf

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Der Clip von Hein über eine Prügelei vor einer Beachbar in Troisdorf hat bereits mehr als eine Million Klicks.
Nein, Instagram ist nicht nur für die Schönen und Reichen mit ihren gefilterten Selfies unter Palmen oder in Luxusklamotten. Auch urkölsche Typen, bullig, tätowiert, ungehobelt, können ein ungeahntes Publikum gewinnen und zu Kultstars werden – wie „HeinCologne“ und sein Kumpel Dirk beweisen.
Allein ihr Clip „Geburtstag feiern in der Beachbar“ hat längst die Eine-Million-Schallgrenze durchbrochen.
Auf Kölsch erzählt Hein, dass er einmal Türsteher in einer Beachbar in Troisdorf war und er den Laden nachts endlich abschließen wollte, als noch eine Gruppe stark betrunkener Männer ankam und weiter trinken wollte. Ein Nein akzeptierten die ungebeten Gäste nicht.
Ende vom Lied: Hein, der alte Boxer, der dank seiner Gesichtstätowierung aussieht wie ein Bruder von Mike Tyson, holte kurz mal aus, und die Kontrahenten lagen im Gebüsch. „So eine Frechheit, eine Frechheit!“, sagte einer danach. „Wir wollten nur rein – und jetzt hab ich die Nase gebrochen. Und ich habe heute Geburtstag!“ Da sagte Hein: „Na, das ist doch ein schönes Geschenk von mir!“
Die kurze Erzählung komprimiert, was Fans an dem Original so mögen: Er ist authentisch, unterhaltsam, geradeaus – und hat immer das berühmte „Hätz op de Zung“. „Unsere Follower schreiben uns immer wieder, wie sehr wir sie zum Lachen bringen. Außerdem kommt unser kölscher Dialekt sehr gut an. Wir sprechen es nun mal von Kindesbeinen an, und leider ist dies heut zu Tage ja sehr rar“, berichtet Hein EXPRESS.de.
Hein und Kumpel Dirk: Deswegen machen sie die Insta-Clips
Der Erfolg in Zahlen: Beide haben rund acht Millionen Aufrufe auf Instagram und fast ebenso viele auf TikTok. Ihre Likes auf beiden Kanälen liegen bei einer halben Million.
Hein: „Mittlerweile werden wir wirklich oft auf der Straße oder sogar im Supermarkt erkannt. Wir freuen uns immer sehr darüber.“
Nebenbei machen und filmen die zwei Kumpels, die beide Taxi fahren und sich seit 30 Jahren kennen, auch jede Menge Quatsch. Etwa eine Tauchermaske mit Zwiebeln darin aufzusetzen und die Zeit zu stoppen, wer es länger aushält. Oder sich mit Fliegenklatschen im Garten knallende Backpfeifen zu geben. Oder mal eine Kotzfrucht zu kosten und mit tränenden Augen zu würgen. Die Liste der Clips ist ellenlang.
Warum sie sich überhaupt für die Öffentlichkeit filmen? „Wir glauben, in der heutigen Zeit wird soviel negatives und auch politisches in den sozialen Medien verbreitet, weshalb die Leute sich auch mal freuen, wenn sie was zum Lachen haben“, sagt Dirk, der seit 25 Jahren Taxiunternehmer ist und auch kurioseste Erlebnisse zu berichten weiß.
„Immer wenn uns etwas Neues einfällt, drehen wir dies kurz und knapp spontan auf der Terrasse und haben sehr viel Spaß dabei“, sagt Hein. Und Dirk betont: „Da wir zu fast allen Schandtaten bereit sind, wissen wir selber noch nicht, was da noch alles auf uns zukommt.“